Ein Thema mit Brisanz
Es gilt
sich einiger Aussagen von Verantwortlichen und meinungsbildenden
Persönlichkeiten bewusst zu werden, die für das Erzbistum in der Vakanzzeit von
Bedeutung waren. Da die während der Sedisvakanz getroffenen Entscheidungen in
finanzieller und perspektivischer Hinsicht so weitweichend waren, wurde der
Vatikan von besorgten Gläubigen um Überprüfung gebeten.
Wurde die
Kompetenz überschritten, die einer Vakanzleitung in der nur zu überbrückenden
Zeit bist zur Amtsübernahme eines entscheidungsbefugten Diözesanbischofs
zusteht? Die Vakanzleitung war deshalb aufgefordert, dem Vatikan das die
Notwendigkeit seiner weitreichenden, den künftigen Erzbischof womöglich
bindenden Vorenztscheidungen zu begründen.
Kirchenrechtliche Sachverhalte
werden eigentlich geheimgehalten
Seit dem Fortgang des kurzzeitig residierenden
ehemaligen Erzbischof sind bald 14 Monate vergangen. Das ist eine lange Zeit,
wenn viel Geld bewegt wird und nichts
sichtbar wird – keine Zahl, keine Zeichnung und kein Kostenrahmen.
Es verbinden sich nur die immer geleichen Worte
zu Erzählbögen, die keine Aussage enthalten dürfen. Da ist es vorhersehbar, das
die eine oder andere Redeschleife aus der Bahn gerät.
Überraschende Auskünfte,
verblüffende Rückzieher
Prominenter und wichtige Persönlichkeiten erteilten bemerkenswerte Auskünfte.eingegangen.
Daraus lassen sich Rückschlüsse darauf
ziehen, mit welcher Strategie der Beschwerde beim Vatikan begegnet worden
sein könnte.
Vielleicht sind auch keine Mutmaßungen
erforderlich, wenn die Zeit der Besinnung vor dem Fest von dem einen oder
anderen genutzt wird, sein Herz zu erleichtern.
Wo liegt die Wahrheit
In Gremien des Erzbistums und von
Verantwortlichen wurde von erwarteten finanziellen Förderungen für die Stärkung
der Hauptstadtpräsenz der Kirche in direktem Zusammenhang mit der Umgestaltung
der Kirche gesprochen. Nun erteilte das Büro der Kulturstaatsministerin, die
noch am 28.06.2015 über dafür bereits im Bundeshaushalt eingestellte
Finanzmittel in zweistelliger Millionenhöhe sprach, derartigen staatlichen
Fördermitteln eine Absage (Stellungnahme BKM vom 30.06.2015).
Wie sind daraufhin die Aussagen der
Kirchenvertreter zu bewerten?
Wo liegt die Wahrheit?
Mit großem Aufwand hat das Erzbistum Berlin den
technischen Zustand des Baubestands in
Vorbereitung eines Realisierungswettbewerbs ermitteln lassen und beziffert. Der
Sanierungsbedarf der Kathedrale war 2014 mit 5 Mio. Euro durchaus hoch
angesetzt worden. Inzwischen wird dies in Frage gestellt, um ggf.
das Verhältnis zur Größenordnung der Umbaukosten ändern zu können. Die
allgemein vernehmbare Tendenz gipfelte in der Feststellung eines Sachpreisrichters
und Vertreters der Deutschen Bischofskonferenz, dass die Sanierung der Kathedrale wesentlich teurer
sei, als ihr kompletter Umbau kosten würde. Demnach würde bei den vorangegangenen
kostenaufwendigen Untersuchungen bisher kein Fachmann gemerkt haben, dass die
Standsicherheit des Bauwerks in Frage steht?
Für die Rettung des Kulturdenkmals vor dem Einsturz könnten
dann, unabhängig von der Nutzung durch die Kirche und die Stärkung ihrer
Hauptstadtpräsenz, eben doch staatliche Fördermittel in Millionenhöhe in
Anspruch genommen werden.
Wo liegt die Wahrheit?
Nur zur Schadensabwehr ?
Nur die dringend
erforderliche Abwehr eines Schadens, der das Erzbistum akut bedrohen würde und
nicht aufzuschieben wäre, könnte die von der Vekanzleitung getroffenen
Vorentscheidungen gegenüber dem Vatikan rechtfertigen. Denn während der
Sedisvakanz dürfen keine Maßnahmen getroffen werden die den künftigen Diözesanbischof
in den nur von ihm vorbehaltenen Entscheidung binden würden
Welche
Gefahrenszenarien, die nichts mit einem geplanten Umbau der Kathedrale zu tun
haben, hat das Erzbistum zur Rechtfertigung in einem anhängigen Rekursverfahren
gegenüber dem Vatikan entworfen?
Spontane
Einsturzgefahr auch ohne Umbau? Das
beträfe nicht Schäden durch den Staatsopernumbau, für die deren Träger wären
regresspflichtig wären. Verlust von Fördermitteln, die es doch überhaupt nicht
geben wird? Die Lage ist verwirrend. Erfährt der Vatikan die Wahrheit?
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