Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Samstag, 30. Dezember 2017

Geschichte auslöschen

Was Einfältige nicht verstehen, zerbrechen sie.
Stupide Eroberer, die fremde Länder einnehmen, wissen meist nichts anzufangen mit der dort gewachsenen Kultur. Sie verfügen oft nicht über die geistige Kraft zur Weiterentwicklung des Übernommenen. So verbrennen oder zerschlagen sie, was sie nicht verstehen. Bliebe Kunstvolles erhalten, wäre der Kulturverfall durch ihre neue Herrschaft zu offensichtlich.
Daher verbrennen Dumme Bücher und zerstören Geistlose Denkmäler.
Die Geschichte kennt viele Beispiele.
In Berlin sprengten in jüngerer Zeit stalinistische Machthaber Zeugnisse der preußischen Geschichte. Nun muss vieles detailgetreu rekonstruiert werden.

Warum ein Gotteshaus? Kaum zu glauben.
Was aber drängt heute Geistliche dazu, die Kirchen ihrer Vorgänger zu beseitigen, um sich selbst in Bauwerken zu verewigen? Ist es Eitelkeit, die einst Fürsten antrieb und jetzt Landräte in der Provinz beflügelt?
Wahrscheinlich liegt es nur an der Einfalt, die man Eingeborenen beschaulicher Rheintäler nicht vorwerfen kann. Woher sollten sie wissen, was in vielen Büchern steht und wovon man in großen Städten spricht?

Der brutale Umgang mit Geschichte bei den Taliban in Bamiyan und beim Erzbistum Berlin













Donnerstag, 30. November 2017

Stuttgart 21 und Hedwig 21

Kopieren will gelernt sein
Wer nur zur Nachahmung fähig ist, sollte für das Kopieren von Ideen nur erfolgreiche Projekte wählen.
Die Verfechter des unnötigen Umbaus der St. Hedwigs-Kathedrale wählten das umstrittene und extrem teure Bahnprojekt Stuttgart 21, dessen Fertigstellung in den Sternen steht, als Namensgeber ihrer Kampangne:
hedwig 21 – alles, was stört, kommt unter die Erde.

Das Andenken an das Märtyrium des Seligen Bernhard Lichtenberg in einer unfreien Gesellschaft in der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin, die auch Symbol gesamtdeutschen Wiederaufbaus unter Kardinal Bengsch ist, soll dem Blick entzogen werden. All das, was den gefälligen Auftritt stört und nicht mit dem Zeitgeist kompatibel ist, will die Leitung des Erzbistums Berlin ins Unterirdische verbannen.
Aber nicht alles, was man unter die Erde bringen will, wird dann vergessen sein.
Es ist töricht, einen Namen zu kopieren und keine Lehren aus dem Vorbild zu ziehen. Was Stuttgart 21 widerfuhr, steht auch Hedwig 21 bevor: Kostenexplosion, Bauzeitverlängerung, Bürgerproteste. Wer soll die Zeche für das zahlen, was staatsfinanzierte Kirchenfunktionäre, wie Woelki und Koch fantasierten.


Hedwig 21 – NEIN DANKE !



Wer gräbt schon eine riesengroßes Loch neben einem historischen Bauwerk um eine Sakristei tief im Grundwasser in den instabilen Boden zu setzen, die mit vielen Tonnen von Beton beschwert werden muss, um nicht aufzuschwimmen, wie ein Badeentchen?
Maulwürfe sehen da klarer und sind klüger.

Wer sich in Berlin an Stuttgart 21 orientiert, lenkt den Blick sogleich auf das BER-Debakel:





Montag, 30. Oktober 2017

Selbstbespiegelung

Eine traurige Posse
Ein Mann gestikuliert, parliert und kaum jemand nimmt Notiz davon.
Aufmerksamkeit bleibt versagt, wenn nichts Interessantes geboten wird.
Das ist frustrierend. Wie Abhilfe schaffen?

So baut der Mann sich vor einem Spiegel auf. Er gestikuliert, parliert und ruft, dass es etwas Interessantes zu sehen gibt:
„Schaut, wie schön der Mann dort gestikuliert und parliert!“

Das Spiegelbild bestätigt jede Geste des Mannes, der daraufhin sagt:
„Sehen Sie, der Mann deutet auf mich und sagt über mich:
»Schaut, wie schön der Mann dort gestikuliert und parliert!«“

„Dieser Mann, der mir gegenübersteht, bestätigt alles, was ich tue.
Jetzt wird doch jedem klar werden, was ich Interessantes zu sagen habe.“

Nun ist der Mann zufrieden.
  
Findest Du gemein, ohne Lob zu sein,
so gründe Deinen Lob-Verein !



Gründer und Vereinsvorstand von „hedwig21“ und gleichzeitig Beauftragter des Erzbistums Berlin für Baumaßnahmen an der St. Hedwigs-Kathedrale, Dompropst Przytarski
– Personalunion oder Doppelerscheinung?
(Die Abbildungen sind einem Artikel des „Tag des Herrn“ vom 12.10.2017 entnommen)


Dompropst Przytarski gründete den Verein „hedwig21“



Der Beauftragte des Erzbistums Berlin für Baumaßnahmen an der St. Hedwigs-Kathedrale will anderen weiß machen, dass ein unnötiger Umbau mit gesetzwidriger Zerstörung von Wertvollem, richtig und wichtig sei und Dutzende Millionen Euro kosten dürfe, die er von anderen dafür erhalten möchte.
Weil er keine sinnvollen Argumente vorbringen kann, bleibt der von Ihm vorangetriebene Plan, die liturgisch korrekte und denkmalgeschützte Innengestaltung der Hedwigskathedrale zu zerstören, falsch und gesetzwidrig.


Das mag für den Umbauverfechter frustrierend sein. Wie Abhilfe schaffen?

Dompropst Przytarski gründet und leitet als Vorstandsmitglied einen eigens zur Spiegelung seiner eigenen Aussagen installierten Verein: „hedwig21-Berlin“

Kaum überraschend wiederholt und bestätigt der Verein, genau das, was der
Vereinsvorstand Przytarski in seiner alternativen Inkarnation, als verantwortlicher Beauftragter des Erzbistums Berlin, sagt und schreibt.

Groteskerweise teilte der Pressesprecher des Erzbistums Berlin offiziell mit, das der Verein, dessen Gründer und Vorstandsmitglied der Dompropst ist, unabhängig vom Erzbistum agiert, dessen Beauftragter der Dompropst ist.

„Du siehst mich zwar, aber ich bin es nicht.“


Bilderstürmerei
Die Zerstörung des Ererbten, war zu allen Zeiten und wäre auch hier nur ein Zeichen von Schwäche. Wer das ihm Anvertraute nicht versteht und sich dem Tradierten nicht zu stellen vermag, möchte es entfernen und durch dürftiges Eigenes ersetzen, um vergleichender Wertung zu entgehen.
Wann hört der Umbau-Spuk endlich auf? Selbstbestellte und selbst geführte Schönredner können die geistige Leere des Banalen nicht verdecken.
Der Plan einer Woelki-Arena ist ad acta zu legen, damit Geistliches im Erzbistum Berlin wieder an Bedeutung gewinnen kann?