Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Montag, 31. August 2020

Sektenführer lenken Erzbistum Berlin

Reaktionäre Sekte baut sich ihre Kultstätte in der ehemaligen Berliner Hedwigskathedrale

Der Opus-Dei-Schüler Woelki initiierte die Zerstörung des Kirchenraumes, in dem die Reformen des II. Vatikanischen Konzils erstmal baulich verwirklicht worden waren. Auch nach Woelkis Weggang soll ein symbolträchtig reaktionärer Fußabdruck in Berlin bleiben – ein zermalmtes Denkmal und ausgelöschte Geschichte. Zur Vollziehung übler Geschäfte benötigt der reisende Lehnsherr einen vor Ort bleibenden Vasallen, der für seinen Kadavergehorsam mit Ämtern und Titeln belohnt wird.
Przytarski ist der willfährige Berliner Adlatus des mit Kardinalshut nach Köln zurückgekehrten Woelki. Mit allen ohne Bischofsweihe wahrnehmbaren Posten wird der für seine unbedingte Gefolgschaft von Woelki protegierte Geistliche überhäuft, der bei befehlsgerechtem Vollzug die zuversichtliche Hoffnung auf höhere Weihen hegen wird.
Getrieben von diesem Vollstrecker, der derzeit als Dompropst auftritt, füllt jetzt Heiner Koch die erzbischöflichen Gewänder und fungiert als Woelkis Statthalter in Berlin. Offensichtlich intellektuell limitiert, führt er nur stur das ihm Vorgegebene aus und lässt Wertvolles bedenkenlos zertrümmern.
In Kochs Amtsführung verlieren sich mystizistische Versatzstücke aus einem verstaubten Katechismus aus patriarchalischer Vergangenheit in geistlicher Leere (s. dazu den Beitrag vom 30.06.2020).

„Droht die Kirche eine Sekte zu werden?“


Ein Kommentar im Nachrichtenportal FAZ.NET der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von Christian Geyer zeigt den Berliner Erzbischof Koch als Paradebeispiel für rückwärtsgewandte Kirchenfürsten:



„Spielräume des Krassen
Ist der Erzbischof von Berlin ein Sektierer, wenn er, wie in der vergangenen Woche in einem feierlichen Pontifikalamt geschehen, sein Bistum „den Heiligsten Herzen Jesu und Mariä“ weiht, „auf mehrfache Anregung aus den Reihen der Gläubigen und eine Tradition der ersten drei Berliner Bischöfe aufgreifend“? Birgit Aschmann findet das krass. Es stehe nicht gut um die Zukunftsfähigkeit der Kirche, so die Professorin für Europäische Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts, wenn solche „Kultformen einer fremd gewordenen Vergangenheit“ reaktiviert würden. Die Spielräume des Krassen sind freilich in einem liberalen Gemeinwesen breit genug gesteckt, um auch die Herz-Jesu-Frömmigkeit darin unterzubringen.“ (Zitat aus Christian Geyers Kommentar vom 22.08.2020 auf FAZ.NET)

Wie entgehen Berliner Gemeindemitglieder dem Sog der Sekte?

Wer katholisch ist, folgt keinesfalls Koch.

„Radikale Reduktion“
„Es ist kein Bauprojekt, sondern ein Kreuzzug, ein unblutiger Kreuzzug.“
(Leo Zogmayer, Klausurtagung, Kath. Akademie Berlin, 31.10.2014)
  
Mit sinnentleerten Worthülsen, deren schwülstiger Ton Theologisches imitiert, wurde die Entfernung jeglicher Form und Gestalt begründet, die an die bisherige christliche Nutzung der Hedwigskathedrale erinnern könnte.


Ausschnitte aus der Planung zu Änderung, Sanierung und Umbau der St. Hedwigs-Kathedrale Kathedrale – Schnitt A –A  (Plan-Nr. 20_0220_K_A_4.SN.AA.0)   Baugenehmigung Nr. 2020 / 732 vom 16.07.2020

In der Mitte des Raumes soll kein christliches Zeichen stehen. Geplant ist ein rundes Gebilde, das kreiseln und trudeln würde, wenn ein Stahlpflock es nicht zum Stillstand zwänge. Eine Schüssel inmitten Erwartender, die nichts bergen kann. Sie kann nur einen instabil wirkenden Sockel bilden für jeden denkbaren Götzen: Okkultes, Esoterisches, Politisches, Profanes und Kommerzielles.
Ziel ist ein steriler Saal, in dessen Mitte eine Bühne gestellt wird, auf der jeder Kult und jede Präsentation möglich wäre.

In labiler Lage neigt das Objekt zur Bewegung – Schwanken und Wanken, Kippen und Wippen. Durch Fixierung wird das zentrale Element des Umbaus zum Symbol für Erstarrung, durch Zwang beendete Freiheit. 

Provinzposse – Erzbistum Berlin kauft eine Kopie als Original
Ein geschäftstüchtiger Designer aus Niederösterreich, Leo Zogmayer, der in Internet-Shops eine Armbanduhr als „kleinste Kirche der Welt“ für 95 Euro vertickt, hat dem Erzbistum Berlin einen alten Entwurf von 2009, den er bereits an ein einem Kloster im Westerwald verkauft hatte, als ein für die Hedwigskathedrale entworfenes Original angedreht.


Die vermeintlich geniale Reaktion auf die "Pantheon"-Kuppel der Hedwigskathedrale entpuppt sich als Duplikat eines Objekts, das 2009 in der Provinz des Bischofs Tebarz-van Elst aufgestellt worden war.