Am 1. September 2018 verlässt Erzbischof Koch mit Gefolge Berlin-Mitte und will die St. Hedwigs-Kathedrale absperren |
Wer gibt im Erzbistum Berlin die geistliche Richtung an?
Das „liturgisch-theologische
Gesamtkonzept“, das den Totalumbau der Hedwigskathedrale rechtfertigen soll,
ist nichts als eine Mogelpackung. Denn nicht die geistliche Leitung des
Erzbistums Berlin hat die Leitlinien bestimmt, sondern allein der Designer
Zogmayer aus Linz, der sich als Künstler bezeichnet und damit seinen lukrativen
Auftrag zum Totalumbau der Kathedrale absichern will. Für die komplette
Umformung von Kathedrale und Nebengebäuden sollen die Zeugnisse von über 70
Jahren der bisher lediglich 88 Jahre währenden Bistumsgeschichte ausgelöscht
werden.
Wenn derjenige, der die
theologischen Leitlinien vorgibt, ein Bistum leiten soll, dann müsste Zogmayer
und nicht Koch Erzbischof von Berlin sein, der
von Gemeinschaft redet, aber spaltet, der von Sanierung schreibt, aber zerstört.
Das sogenannte „liturgisch-theologische Gesamtkonzept“ Kochs in den
behördlichen Antragsunterlagen ist eine teils wörtliche Kopie der
salbungsvollen Rechtfertigungssprüche Zogmayers für sein Reduktionsdesign. Das
Vorgehen ist von Lobbyisten, die in Gesetzgebungsverfahren als Ghostwriter
agieren, hinlänglich bekannt. Die Ergebnisse nützen nur wenigen Profiteuren und
schaden der Gesellschaft.
Sollten wir Erzbischof Koch
zugute halten, dass er nicht nur willfähriger Vollstrecker der Profilierungs-
und Machtlust Kardinal Woelkis ist und ganz bewusst als dessen Handlanger in
Berlin operiert? Dann wäre bei Woelkis Nachfolger nur Inkompetenz, gepaart mit
Beratungsresistenz zu beklagen.
Erzbischof Koch ist einem
geschäftstüchtigen Quacksalber auf den Leim gegangen, der wortreich
Wundermittel gegen die Krankheit der dahinsiechenden Kirche zu verkaufen sucht.
Ein niederösterreichischer Künstler bietet „radikale Reduktion“ als
zeitgeistkonforme Gestaltung an und verkauft Ladenhüter seiner
Design-Produktion als geniale Neuschöpfung an Leute, die offensichtlich von
Kunst und Kultur wenig verstehen.
Den Halbkugel-Volksaltar, für den
Zogmayer 2009 schon Geld eingestrichen hat, dreht er nun den unbedarften
Berliner Theologen als Neuschöpfung für die Berliner Kuppelkathedrale an (s. Abbildung unten: Kopien aus Zogmayers Archiv für Berlin).
Abzug
Erzbischof Kochs in den Norden
Singvögel, die uns mit Gesang und
Schönheit erfreuen, ziehen im Winter in den Süden und wir freuen uns auf Ihre
Wiederkehr im Frühling.
Heuschrecken, die über eine
schöne Landschaft herfallen, ziehen ab, wenn die vorgefundenen Schätze von
Ihnen vertilgt wurden. Es zieht sie nicht in den Süden, sondern nur dorthin, wo
sie noch nichts zerstört haben.
Die aus Köln in Berlins Mitte
gekommenen Kirchenfunktionäre ziehen nun in den Norden, nachdem ihr erstes
Tätigkeitsfeld in Berlin der Zerstörung preisgegeben ist. Doch sie ziehen ab,
das ist eine gewisse Erleichterung für die von Kunst- und Kulturbanausen
heimgesuchte Mitte Berlins.
Zum Abschied sei ein „Lebewohl in
der Ferne“ gewünscht.
Berlin-Mitte ist bald klerusfrei. *
* Um Missverständnissen entgegenzuwirken, sein
angemerkt, dass natürlich nur der Abzug von Klerikern woelki-kochscher Prägung
begrüßenswert ist.
St. Hedwigs-Kathedrale Berlin soll Zogmayers Design-Recycling "umgestaltet" werden |