Damnatio memoriae
(lateinisch für „Verdammung des Andenkens“) steht für eine demonstrative
Tilgung des Andenkens an Personen oder Ereignisse durch die Nachwelt. Es ist
der Begriff für ein Machtmittel von Diktaturen.
Herrschaft, die sich nicht auf
Geist, Genie und Gestaltungskraft, sondern nur auf Gehorsam, Geld und Macht
stützt, ist eine Diktatur.
Diktatoren unterdrücken das
argumentative Aufzeigen von Alternativen.
Erinnerung an geistvolle Zeiten ermöglicht Vergleiche und demaskiert so die Unzulänglichkeit mancher
Herrschenden.
Daher löschen Diktaturen die
Erinnerung an Vorausgegangenes aus.
Es gibt viele Beispiele in der Geschichte:
Stalin tilgte den Namen seines
Widersachers Trotzki.
Walter Ulbricht sprengte
Kirchen und andere Kulturdenkmale.
Kim Jong Il entledigt sich der
Personen, die ihm widersprechen.
In George Orwells Roman 1984 werden Unpersonen rückwirkend aus Zeitungen und Medien entfernt –
sie werden „vaporisiert“ ...
Das Erzbistum Berlin will die Erinnerung an die eigene
Bistumsgeschichte auslöschen, indem
baulichen Spuren des Wirkens früherer Bischöfe getilgt werden und ein
gesetzlich geschütztes Denkmal zerstört wird – die Innengestaltung der
Hedwigskathedrale in Berlin.
Die Vorbereitung erfolgte mit diktatorischen Mitteln, verbrämt mit
demagogischen Texten – ausgelöst von Erzbischof Woelki und diensteifrig
weitergeführt vom derzeitigen Erzbischof Koch.