Die Verkündung der Umbauabsicht war verfrüht
Als ernsthafte Äußerung kann die Verlautbarung des
Berliner Erzbischofs vom 1. November 2016 nicht gesehen werden. Die
vorsätzliche Absicht, ein wichtiges gesamtdeutsches Kunstwerk zerstören zu
wollen, weil die Verantwortlichen den Sinn nicht erfassen, widerspricht
grundlegendem Geschichts- und Kulturverständnis. Der Umbauentschluss kann also
nur als Scherz eines Ehrengeneralmajors der Kölner Prinzengarde gesehen werden.
Dann hätte die Verkündung aber nicht am Weihetag des Altares der Kathedrale,
sondern zu Beginn der tollen Jahreszeit, dem Karneval, erfolgen sollen.
Der Karneval beginnt am 11.11.
Doch in der Karnevalszeit nimmt es der Träger
der goldenen Pritsche und Regimentsbischof nicht so preußisch genau.
Rheinländern kommt es vielleicht nicht auf zehn Tage oder ein wertvolles
Kunstwerk nationaler Bedeutung an.
Witze statt Würde
Wichtiges wird ins
Lächerliche gezogen. Es werden keine sinnvollen Gründe für die Verschwendung
von vielen Millionen angegeben. Ein Ziel wird nicht präsentiert. Die kunst- und
kulturinteressierte Öffentlichkeit kann nur den Kopf schütteln. Wie soll man
dann Äußerungen zu anderen Themen ernst nehmen?