Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Montag, 31. Oktober 2022

Geiselnahme misslungen

Wenn Kidnapper die Geisel töten, fehlt ihnen das Druckmittel, um die Beraubten und Gedemütigten obendrein noch zu erpressen. 

Nachdem Woelki und Koch sich all dessen bemächtigt hatten, was die Identität des Erzbistum Berlins ausmachte, haben sie nun die Orte vollständig entstellt, demoliert oder zerstört, die Kirchenmitgliedern viel bedeuteten. Mittlerweile muss niemand mehr um Wertvolles und Identitätsstiftendes bangen und deren Rettung erhoffen. Koch hat nun all das, was er in Geiselhaft genommen hatte, entsprechend seinem Vorsatz "vollständig vernichtet". Damit gibt es nichts Interessantes mehr, womit Koch Aufmerksamkeit erregen könnte. 

Allenfalls die verbissenen Geschichtsleugner werden sich befriedigt an der Tabula rasa ergötzen, die Woelki und Koch im Herzen des Erzbistums Berlin nach vollständigen Beseitigung aller Spuren ihrer Amtsvorgänger anrichteten. Es wird gänzlich Neues, nie Dagewesenes versprochen, um Besucher mit Neugier zu locken. Dem vermeintlich Modernen haftet jedoch die Vergänglichkeit des Modischen an. Schnell wird die Neugier gestillt sein. Der sich einstellenden Langeweile ist nur durch immer neue Sensation zu begegnen. Wann beginnt der nächste Umbau? In permanentem Wechsel wird immer wieder ein neuer Look erwartet werden. 

Christen haben sich seit 2018 längst eine verlässlichere geistige Heimat gesucht. Die Baustelle zwischen Staatsoper und Hotel de Rome am Bebelplatz wird spätestens dann als säkularisiert betrachtet werden, wenn das Kreuz von der Kuppel entfernt sein wird. Das an dieser Stelle einstmals das zentrale Gotteshaus der Katholiken des Erzbistums Berlin den Anziehungspunkt für viele Besucher bildete, werden immer weniger Geschichtsinteressierte wissen. Aus alter Gewohnheit werden diese ab und zu noch ein Auge auf die im Namen des Erzbistums Berlin in Gang gesetzte Freveltat und Peinlichkeit werfen und die Fehler zählen, die dort auf Kosten der Gläubigen begangen werden. 

Jetzt baut da ein Investor, wie eine Immobilienheuschrecke, auf einem mit hinterhältigen Mitteln erbeuteten Grundstück, einen Neubau, mit dem er Geschäfte machen und repräsentieren will. Das gibt es überall. Banken, Versicherungen, Handelsketten und Organisationen verfahren so, plündern Ressourcen, zerstören Naturräume und vergeuden Kapital zur Befriedigung ihrer Gier, ihrer Machtgelüste. Das hat nichts mit der Bewahrung von Gottes Schöpfung zu tun.

Nach dem vollständigen Abriss des Neubauteils des Bernhard-Lichtenberg-Hauses ergibt sich aus der endlosen Reihe von destruktiven Maßnahmen eine düstere Prognose für das Erzbistum Berlin, dessen vermeintlicher Neubeginn in Zerstörung wurzelt (s. Grafik).

 


Nachtrag

In einem Kirchenlied baten Christen schon vor 450 Jahren Gott um Schutz vor dem,
womit die Verantwortlichen des Erzbistums Berlin heute auffallen und der Kirche schaden:
 

Den stolzen Geistern wehre doch,
die sich mit G'walt erheben hoch,
und bringen stets was Neues her,
zu fälschen deine rechte Lehr'.