Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Sonntag, 31. März 2024

Przytarskis plumpe Propaganda

Dompropst Tobias Przytarski verschickt immer wieder mit persönlicher Anrede von ihm als "Newsletter" bezeichnete Propagandatexte zum Radikalumbau der Hedwigskathedrale. Damit will er wohl den Angeschriebenen seine selbstgefällig eitle Sicht auf das in seiner Verantwortung entstellte Bauwerk aufdrängen.

Einzelne persönlich angeschriebene Briefempfänger reagieren und wehren sich gegen diese Verklappung geistiger Gülle. Denn die Ausscheidungen aus Przytarskis Hirn sind üble, anrüchige Desinformationen. Seine Hirngespinste zeigen den Kompetenzmangel, unter dem die von ihm angemaßte Bauherrschaft leidet und entwerten das kirchliche Amt, das ihm übertragen wurde.

Als Beispiel des Protests, der mit Przytarskis Newsletter persönlich Angeschriebenen, wird hier eine schriftliche Reaktion wiedergegeben. Teil des Schreibens ist der grafische Nachweis der Falschaussage von Domprpst Przytarski zur Sichtbarkeit des neuen Kreuzes auf dem Giebel der Vorhalle, das die stadträumliche Präsenz des von der Kuppel der Hedwigskakathedrale entfernten Kreuzes natürlich in keines Weise ausgleichen kann.

Grafische Anlage zum Brief vom 30.03.2024 von Werner J. Kohl an Dompropst Tobias Przytarski


Schreiben eines Vertreters der Initiative Freunde der Hedwigskathedrale an Dompropst Przytarski vom 30.03.2024 (vollständiger Text):

Sehr geehrter Herr Dompropst,

mit Ihrem vom 23.02.2024 datierten, persönlich adressierten Schreiben sandten Sie etlichen Personen, die den Radikalumbau der Hedwigskathedrale nach wie vor ablehnen, erneut einen “Newsletter“ per Post zu. Wenn ein Einzelner eine Vielzahl von Adressaten persönlich anschreibt, gleicht dies dem Ruf eines in Vergessenheit geratenen Einsamen nach Aufmerksamkeit und Echo. Daher gehe ich auf die von Ihnen gewünschte Korrespondenz ein und hoffe, dass Sie Ihrerseits auf meine Reaktion und die offenen Fragen eingehen werden.
Fraglich ist der von Ihnen sinn entstellend verwendete Begriff „Auferstehung“ (1), Ihre Marginalisierung der Präsenz von Heiligen auf Materielles (2) und Ihre, mangelhafte Ortskenntnis zeigende, falsche Behauptung zur Position eines Kreuzes auf dem Portikus der Kathedrale (3).

Sind die theologisch und topografisch abwegigen Behauptungen Ihr satirischer Beitrag zur Fastenzeit oder wollen Sie ganz bewusst provozieren, um sich der zunehmenden Gleichgültigkeit der desinteressierten Empfänger entgegenzustemmen?

1 _  Sie sehen eine Analogie von Jesu Auferstehung und dem Radikalumbau der Hedwigskathedrale. So schreiben Sie über die Wochen der Quadragesima, „in denen wir uns auf die Feier der Auferstehung vorbereiten. In gewisser Weise hat für mich das ganze Jahr 2024 ähnlichen Charakter, ist Vorbereitungszeit auf die „Auferstehung“ unserer Kathedrale.“ Das teilen Sie frohgemut denen mit, die vor fast sechs Jahren aus dem zentralen Gotteshaus ausgesperrt wurden – von Erzbischof Koch und Ihnen.
Ihr Vergleich Ihres Projekts mit Jesu Leidensweg ist aufschlussreich. Auferstehen kann nur, wer oder was zuvor getötet oder vernichtet wurde. Wenn Sie Ihr Bauvorhaben unangemessenerweise als Auferstehung feiern, brüsten Sie sich damit zugleich der vorher von Ihnen veranlassten Zerstörung des intakten Gotteshauses, das lediglich sanierungsbedürftig war.
Die Leitung des Erzbistums Berlin verfügte ausdrücklich die Vernichtung des hochwertigen Bestands: „Im Zuge des geplanten Umbaus der St. Hedwigs-Kathedrale wird das streitgegenständliche Gesamtkunstwerk der Urheber vollständig vernichtet.“ ( Schreiben vom  28.06.2019 )
Intakte bauliche Substanz wurde dem Zeitgeist geopfert und aus Repräsentationslust zerstört. Mindestens mehr als 66 Mio. Euro werden, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit verhöhnend, für Abriss und Neubau verschwendet, wo für weniger als ein Zehntel dieser exorbitanten Kosten eine denkmalgerechte Sanierung und technische Modernisierung möglich gewesen wäre.
Jesus töteten die eifernden Hohe priester, die das jüdische Volk zum Hass aufwiegelten. „Kreuzige ihn !“ forderte der gleichgeschaltete Mob von der römischen Staatsmacht. Ist Ihr Vergleich, mit der erst in etlichen Monaten erwarteten „Auferstehung“ der Kathedrale ein selbst kritisches Schuld eingeständnis? Sie sind, beauftragt von Erzbischof Koch, für die Vernichtung des Inneren und der äußeren Erscheinung verantwortlich. Damit setzen Sie Herrn Koch und sich selbst mit Pontius Pilatus und Kaiphas, den Tötungsverantwortlichen, gleich. Mit Ihrer verstörenden Metapher beeinträchtigten Sie bei einigen Lesers Ihres Briefes die Besinnungszeit der Passion. Im Gegensatz zum Oster fest wird es bei der Wieder eröffnung („Auferstehung“) der Hedwigkathedrale als dröge Kuppelhalle mit Stuhl kreis keinen Grund zur Freude geben.

2 _  Als Dompropst teilen Sie in Ihrem „Newsletter“ Ihr Gefühl bei der Einsetzung von Reliquien der Kathedralpatronin im Altar mit: „ich hatte das Gefühl, die heilige Hedwig ist endlich nach Hause gekommen.“  Ihre Aussage werden Gläubige in Andechs und Schlesien, Hedwigs Wirkungsstätten, sicher als ungerechtfertigte Aneignung empfinden. Aber auch Berliner Katholiken sind verwundert. Erst mit der Einfügung einer Metallkapsel, die eine Reliquie der heiligen Hedwig enthält, würde die Patronin in der nach ihr benannten Kathedrale „nach Hause“ kommen? Damit setzen Sie die Bedeutung eines Quäntchens materieller Substanz über die 55-jährige Gemeinschaft im Gebet, die Gläubige in der Kathedrale mit deren Patronin verband. So verschieben Sie katholische Religiosität in die Nähe von mittelalterlicher Alchemie.

3 _  Dann findet sich in Ihrem Brief noch ein erneuter untauglicher Versuch, die Entfernung des Kuppelkreuzes zu rechtfertigen. Das Kreuz über einem Gotteshaus soll den Ort der Eucharistie krönen. Permanent rechnen Sie es sich in Propagandatexten als Verdienst an, den Altar in die geometrische Mitte der kreisrunden Kuppelhalle gerückt zu haben. Das von außen nur sehr eingeschränkt sichtbare Kreuz weist nun nicht auf den Ort der Wandlung in der Mitte der Halle, sondern auf den im Vorraum  befindlichen Zugang zu den Toiletten im Keller hin.
Im Stadtraum wirkt „Sankt Hedwig Mitte“ jetzt wie ein Gas tank oder allenfalls wie ein Planetarium. Das Kreuz auf dem Portikusgiebel ist lediglich vom Bebelplatz und von einem begrenzten Abschnitt der Behrenstraße sichtbar. Falsch ist Ihre Behauptung, „das neue goldene
 Kreuz“ auf dem Giebel der Vorhalle, sei „nun schon vom anderen Ende der Behrenstraße am
Holocaust-Mahnmal zu erkennen“. Das von Ihnen vermittelte irreführendes Bild der Sichtbarkeit des Portikuskreuzes, stelle ich in einer Grafik richtig ( s. Anhang ). Dem Stadtplan zugeordnete Fotos verdeutlichen, dass erst ab der Kreuzung mit der Wilhelmstraße von der Behrenstraße eine Sicht auf die in der Ferne liegende Kathedrale möglich ist.

Über eine Publikation von Ihnen könnte ein jeder leicht hinweg sehen, auch eine Predigt bliebe einfach unbeachtet, doch bei einem persönlichen Anschreiben sollte Irreführendes nicht unwidersprochen bleiben. Nun sehe ich entgegen, wie Sie die von Ihnen angestoßene Korrespondenz fortsetzen und sich zu den fraglichen Punkten einlassen.

Mit freundlichen Grüßen
Werner J. Kohl

 

Quellennachweis 

Dokumente auf der Internetseite der Freude der Hedwigskathedrale:

Als Brief an Werner J. Kohl gesandter Newsletter von Dompropst Tobias Przytarski vom 23.02.2024.

Schreiben des Vertreters der Initiative Freunde der Hedwigskathedrale vom 30.03.2024

 


Mittwoch, 28. Februar 2024

Erzbistum Berlin – Heimstatt von Gierigen und Korrupten?

Skandalumwitterte kirchliche Repräsentanten

Die Leitung der Katholischen Kirche hat keine Skrupel, zwielichtige Prominente als Repräsentanten der Kirche zu installieren. Vielleicht ist eben gerade Skrupellosigkeit das Eignungskriterium für kirchliche Repräsentanten? An zwei Beispielen lässt sich dieser Frage nachgehen – Claudia Nothelle und Philipp Amthor.

Claudia Nothelle

–  Vizepräsidentin des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)
–  Vorsitzende des Vereins Hedwig21.Berlin im Erzbistum Berlin
–  Aufsichtsratsvorsitzende der katholischen Journalistenschule, dem Institut zur Nachwuchsförderung
–  seit 2017_Professorin für Fernseh-Journalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal
–  bis 2016_Programmdirektorin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (ARD/rbb)

Schlagzeilen zu Claudia Nothelle in den Medien 2022 – 2024

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kontraste, Mitteldeutsche Zeitung, Volksstimme u.a.)

pharaonisches "Ruhegeld" – "sittenwidrig" – "Untreue zulasten der Beitragszahler"

Ausgerechnet eine Person mit unersättlicher Geldgier, die auch Unverdientes gern privat anhäuft, übernimmt den Vorsitz eines Vereins, der Spendenmittel von gutgläubigen Katholiken einwirbt. Doch das passt wohl zu dem Verein Hedwig21.Berlin, der den Abriss des Inneren der Hedwigskathedrale und den Totalabbruch des intakten Gemeindehauses (Bernhard-Lichtenberg-Haus) fördert, um für die Spitzenkleriker Penthouses in einem Neubau zu errichten. Ein Projekt mit einem Budget von Dutzenden Millionen Euro (mind. 66 Mio. €) übt wohl einen unwiderstehlichen Reiz auf geldaffine Akteure aus.

Die Vorsitzende des Vereins Hedwig21.Berlin musste sich vor Gericht verantworten

Details aus Berichten zu Claudia Nothelle in den Medien 2022 – 2024

Mitteldeutsche Zeitung
2024-02-13_Extrem hohes Ruhegeld

"Die ehemalige Programmdirektorin Claudia Nothelle erhielt vom RBB sieben Jahre lang ein Gehalt ohne jegliche Arbeitsleistung, zusätzlich zu einer beträchtlichen Abfindung. Ein Gerichtsurteil beendet nun diese Praxis."

Frankfurter Allgemeine Zeitung
2022-12-11_faz_Ruhegelder en masse

Ehemalige Spitzenfunktionäre des RBB "beziehen bis ans Lebensende Ruhegeld, zusätzlich zu ihrer Pension. Bei dem umstrittenen Ruhegeld handelt es sich um eine öffentlich-rechtliche Spezialität. Das Ruhegeld wird nach dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Amt gezahlt. Eine von der „Welt am Sonntag“ befragte Arbeitsrechtlerin hält die entsprechenden Verträge für „sittenwidrig“. Die Verträge seien „mit den Prinzipien des öffentlich-rechtlichen Dienstwesens nicht vereinbar“ und womöglich als „Untreue zulasten des Senders und der Beitragszahler“ zu werten.

"Die einstige Programmdirektorin Claudia Nothelle, die inzwischen Professorin für Fernsehjournalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal ist, habe inzwischen rund eine halbe Millionen Euro Ruhegeld mitgenommen. Ihren Fall hatte das RBB-Magazin „Kontraste“ ebenso wie den des früheren Intendanten kürzlich bekannt gemacht."

Volksstimme
2022-12-02_Kassierte Professorin aus Magdeburg 500 00 Euro für Nichtstun?

Ex-RBB-Programmchefin
Ruhegeld:
Kassierte Professorin aus Magdeburg 500.000 Euro für Nichtstun?

"Claudia Nothelle, Professorin für Fernsehjournalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal, soll aus ihrer Zeit als Programmdirektorin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) Anspruch auf ein üppiges Ruhegeld haben. Geld also, ohne arbeiten zu müssen."
"Fragen der Volksstimme zum Ruhegeld und dessen Höhe beantwortete Nothelle am Freitag nicht. „Bei meinem Weggang vom RBB haben wir Verschwiegenheit vereinbart, daran halte ich mich“, teilte die Professorin knapp mit."

 

Philipp Amthor 

–  seit 2017 Bundestagsabgeordneter der CDU für Mecklemburg-Vorpommern
–  Aufsichtsrat beim IT-Unternehmen Augustus Intelligence 2019 bis 2020
–  berufenes Midglied des Diözesantates im Erzbistum Berlin von 2020 bis 2023
–  ab 2022 Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Vorpommern-Greifswald
–  ab 2023 Gesprächspartner des Diözesanrates in Kooperation mit der Europäischen Akademie Berlin

Schlagzeilen zu Philipp Amthor in den Medien 2020 – 2023

(Frankfurter Rundschau, Tagesschau, Die Tageszeitung, focus, Spiegel, Zeit-Online, Abgeordnetenwatchu.a.)

"Der Vorwurf der Bestechlichkeit steht im Raum."

"Amthor steht im Bundestag fraktionsübergreifend in einer langen Tradition der Verquickung von politischen mit privaten Interessen"

"Amthors nun öffentlich gemachte Vorteilsnahme könnte ihm am Ende gar zum Vorteil gereichen."


Der unter Korruktionsverdacht stehende und möglicherweise bestechliche CDU-Jungstar Philipp Amthor 
 

Ein zielstrebiger junger Mann aus Ostdeutschland macht nach einer Erwachsenentaufe 2019 Karriere in der Christlich Demokratischen Union Deutschlands.
Die Einflußmöglichkeiten seines politischen Mandats nutze Amthor zur Erzielung privater Einkünfte. Wikipedia: "Als Bundestagsabgeordneter übernahm Amthor ab Mai 2019 beim IT-Unternehmen Augustus Intelligence einen Aufsichtsratsposten. Er besaß Aktienoptionen (bewertet bis zu 250.000 Dollar) des Unternehmens, ließ sich Reisen nach New York City, Korsika und St. Moritz finanzieren und betrieb für das Unternehmen Lobbyarbeit – dies im Oktober 2018 auch auf offiziellem Briefpapier des Bundestages in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. In der Folge berichteten weitere deutsche Medien über Amthor. Nachdem Amthor die Nebentätigkeit als eine „nicht-exekutive Funktion, mit der sich kein regelmäßiger Arbeitsaufwand verbindet“, bezeichnete, erklärte er am 12. Juni 2020 „Es war ein Fehler.“ und seine Nebentätigkeit für beendet. Ebenso beendete er die Tätigkeit für die Wirtschaftskanzlei White & Case mit einem monatlichen Einkommen von 1000 bis 3500 Euro, um sich „politisch nicht noch angreifbarer zu machen“.

Der zwielichtige Amthor war 2023 als berufenes Mitglied des Diözesanrates nicht mehr zu halten

Ungeachtet dieser unlauteren Machenschaften Amthors versprach sich die Leitung des Erzbistums Berlin
2020 wohl politische Vorteile durch seine Aufnahme als berufenes Mitglied des Diözesanrates. Da dieses authokratische Vorgehen jedoch bei zu vielen Katholiken auf Unverständnis stieß, endete Amthors Mitgliedschaft im Diözesanrat 2023.

Details aus Berichten zu Philipp Amthor in den Medien 2022 – 2024

katholisch.de
2023-08-15_Katholisch-de_CDU-Politiker Amthor künftig nicht mehr im Diözesanrat

"Die Wahl des CGU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor in den Berliner Diözesanrat war 2020 vor dem Hintergrund fragwürdiger Lobbytätigkeiten kontrovers diskutiert worden. Jetzt, nach nur drei Jahren, zieht sich Amthor wieder aus dem Gremium zurück."

Abgeordnetenwatch
2021-05-06_abgeordnetenwatch_Philipp Amthor ist die Hauptfigur im Lobbyskandal
 
"Der CDU-Politiker Philipp Amthor ist die Hauptfigur im Lobbyskandal um das New Yorker Unternehmen Augustus Intelligence. Interne Unterlagen zeigen, wie der Abgeordnete dem damals neu gegründeten Start-up Zugang zum Bundeswirtschaftsministerium verschaffte. Erstmals veröffentlichen wir das zentrale Dokument der Affäre: Amthors pikantes Lobbyschreiben an Wirtschaftsminister Altmaier."

Die Tageszeitung – taz
2020-06-15_taz_Korruptionsvorwurf-gegen-Philipp-Amthor

"Korruptionsvorwurf gegen Philipp Amthor:
Hihi hilft nicht mehr
Der CDU-Politiker Philipp Amthor ist ein klassischer Parvenü. Nun aber hat er es mit dem Nach-oben-hecheln übertrieben. Wie tief wird er fallen?"

"Amthor wurde nicht nur wie ein kleiner König hofiert. Er erhielt auch schicke Direktoren-Visitenkarten und Aktienoptionen über mindestens 2.817 Stück. Die Recherchen zeigen, wie begeistert man bei Augustus vom neuen Markenbotschafter war: „So ein geiler Typ“, schrieb Augustus-Gründer Pascal Weinberger in einem internen Chat. „Wir müssen uns echt bei ihm bedanken.“

"Der Vorwurf der Bestechlichkeit steht im Raum. Das hat Tradition
Ein anderer unappetitlicher Aspekt ist Amthors Verbindung zu Hans-Georg Maaßen, dem im November 2018 entlassenen Chef des Bundesverfassungsschutzes. Der Spiegel hat ein Foto veröffentlicht, auf dem Amthor im Sommer 2019 mit dem politischen Rechtsausleger und dem Gründer von Augustus Intelligence in die Kamera lächelt. Maaßen ist für diesen Herbst als Zeuge vor jenen Untersuchungsausschuss geladen, der das Attentat auf den Berliner Breitscheidplatz 2016 untersucht. Stellvertretendes Ausschussmitglied: Philipp Amthor. Sollen die Opfer und deren Angehörige nicht verhöhnt werden, muss eine Befragung unter einstigen Geschäftspartnern ausgeschlossen werden. Die Unionsfraktion im Bundestag wird diese Angelegenheit schnell klären müssen."

Die Tageszeitung – taz
2020-06-17_taz_Die Affäre Philipp Amthor

"Das von Amthors Verteidigern vorgebrachte Argument, der 27 Jahre alte Politiker habe aus jugendlicher Leichtfertigkeit gehandelt, geht komplett fehl. Jede Person, sei sie noch so alt oder jung, ost- oder westdeutsch sozialisiert, ist verantwortlich für ihr Handeln. Erst recht ein ausgebildeter Jurist, der sich viel auf seine Intelligenz zugutehält. Auch die Erzählung von Amthor als Witzfigur wird der Sache nicht gerecht. Ein Abgeordneter des deutschen Parlaments hat über einen längeren Zeitraum Lobbyismus betrieben und mindestens billigend in Kauf genommen, dass das sein Schaden nicht sein werde. Dies ist kein dummer Streich, keine Anek­dote."

Die Tageszeitung – taz
2020-06-17_taz_Nach Lobbyismus-Enthüllungen - Amtho verlässt Amri-Unterschungsausschuss

"Amthor steht wegen seiner Nähe zu Maaßen in der Kritik, aber vor allem auch, weil er sich bei der Bundesregierung für das US-Unternehmen Augustus Intelligence eingesetzt hatte. Der 27-jährige CDU-Politiker, der mittlerweile von einem Fehler spricht, hat die Nebentätigkeit nach eigenen Angaben inzwischen beendet und die ihm eingeräumten Aktienoptionen zurückgegeben."

"
Obmann der FDP-Fraktion, Benjamin Strasser:  Doch sei die Angelegenheit nicht zu Ende. „Er schuldet der Öffentlichkeit immer noch eine Erklärung dafür, wer die Reisen, Übernachtungen und Champagner im Zusammenhang mit der Firma Augustus Intelligence finanziert hat.“

Sogar für CDU-Verhältnisse zu wirtschaftsnah? Philipp Amthor   _Foto: dpa

 

Mittwoch, 31. Januar 2024

Unrechtmäßige staatliche Zuwendungen an Katholische Kirche in Berlin ?

Sind Zuwendungen an das Erzbistum Berlin geflossen, obwohl die rechtlichen Voraussetzungen des Zuwendungsbescheids des Bundes vom 10.07.2018 nicht erfüllt waren?
Gleiches trifft auf den damit zusammenhängenden Zuwendungsbescheid des Landes Berlin vom 05.11.2018 zu.

Eine diesbezügliche Anfrage hat die vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte staatliche Prüfungsbehörde, das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) seit nunmehr 8 Wochen nicht beantwortet. Die begründeten Zweifel an der Rechtmäßigkeit von staatlichen Subventionen werden nicht ausgeräumt. Zur Erinnerung und erneuten Bitte um Beantwortung wird der Verein Freunde der Hedwigskathedrale sein Schreiben vom 05.12.2023 nochmals an das BBR übermitteln. Bis das BBR sachlich belegt dargestellt hat, dass weniger Zuwendungen wegen Nichteinhaltung der Bedingungen des Bescheids ausgezahlt wurden, muss die ungerechtfertigte Ausschüttung von 20 Mio. Euro befürchtet werden.

Zuwendungsbescheide beruht auf unzutreffenden Angaben des Erzbistums Berlin

Die kirchlichen Angaben zur Beantragung von staatlicher Förderung entsprechen nicht den Tatsachen. Der ergangene Zuwendungsbescheid beruht somit auf einem unrichtige Antrag. 

Wer schamlos lügt, auch gern betrügt,
wenn niemand sieht, was da geschieht.
Gegengestellt dem Schlaf der Welt,
sollten taugen wache Augen.
Doch die Prüfer
schliefen tiefer. 

Die Auszahlungsbedingungen des Bescheids werden erwiesenermaßen nicht eingehalten.
Hat die prüfende Behörde auftragsgemäß ungerechtfertigte Zuwendungen storniert? Falls sie es unterließ, stellte sich die Frage, ob Nachlässigkeit oder Vorsatz der Grund wäre. 

Nach Ablauf der festgeschriebenen Bewilligungsfrist (01.01.2018 bis 31.12.2023) sind nur ein Rohbau (Veranstaltungshalle Sankt Hedwig Mitte) und eine Baugrube (Ersatzneubau für Penthouses kirchlicher Funktionäre) zu sehen. 


Wird nun ohne gültigen Bescheid, dessen Förderzeit 2023 endete, rechtskonform jede weitere finanzielle Zuwendung an das Erzbistum Berlin eingestellt? 

Anfrage beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Im Rahmen des Bescheids war das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung als zuständige staatliche Bauverwaltung mit Prüfungsaufgaben beauftragt worden.

Die Aufgabe des BBR wird auf Seite 3 des Zuwendungsbescheids vom 07.10.2018 festgelegt.

 

Auskunft von der prüfenden Aufsichtsbehörde (BBR) erbat der Verein Freunde der Hedwigskathedrale am 05.12.2023 mit folgendem Schreiben.

 

Die in der Anfrage mit den Anforderungen des Zuwendungsbescheids begründeten Fragen sind als Seite 2 dem Anschreiben beigefügt worden. Die Anfrage erfolgte, als der Bescheid noch 4 Wochen Gültigkeit hatte. Ende Januar 2024 ist der Zuwendungsbescheid bereits seit 4 Wochen nicht mehr gültig. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung sollte nun den Überblick über die Gesamtsumme der geflossenen Zuwendungen haben. Für darüber hinausgehende Zuwendungen gibt es keine gesetzliche Grundlage mehr.

Ungerechtfertigte zusätzliche Steuermittel nach Deal zwischen Staat und Kirche?

Oder kommt es tatsächlich zu dem von Kultursenator Chialo ausgeplauderten Deal zwischen Staat und Kirche, der sich über die gesetzlichen Vorgaben für staatliche Förderung dreist hinwegsetzen würde. Denn in Verbindung mit dem vom Bund ausgestellten Zuwendungsbescheid vom 10.07.2018 über 12 Mio. Euro hatte das Land Berlin unter gleichen Voraussetzungen einen Bescheid vom 05.11.2018 über weitere 8 Mio. Euro erlassen. Insgesamt 20 Mio. Euro staatlicher Mittel sollten in das kirchliche Abriss-, Umbau und Ersatzneubauvorhaben fließenund

Berlins Kultursenator Joe Chialo
äußerte am 05.12.2023 auf diesbezügliche Anfrage eines Vertreters der Freunde der Hewdwigskathedrale:
"Aber da sind wir doch schon längst im Gespräch mit dem Erzbischof und dem Dompropst, um zu einer Verlängerung und Kostenanpassung zu kommen."

Am 21.06.2023 hatte Erzbischof Koch außerhalb der Abrissstelle des ehemaligen Gemeindehauses eine Grundsteinlegung für seine Residenz und die weiterer leitender Kleriker vorgetäuscht. Sieben Monate später zeigt sich statt eines Rohbaus nur ein Baggerloch mit verstreuten Betonbrocken. Der hier fehlende Ersatzneubau war auch Gegenstand des Zuwendungsbescheid, der von 2018 bis 2023 gültig war.

Am 21.06.2023 täuschte Erzbischof Koch eine Grundsteinlegung vor.
Sieben Monate später (am 26.01.2024) ist rechts die Plattform der vorgetäuschten Zeremonie (jetzt ohne Grundstein-Attrappe) neben dem mit Spundwänden gerahmten Baggerloch zu sehen (, dem Ort des Abrisses des ehemaligen Gemeindehauses, dem Neubauteil des Bernhard-Lichtenberg-Hauses).



 

In entgegengesetzter Blickrichtung ist hinter Betonresten im Baggerloch der Annexbau der ehemaligen Hedwigskathedrale zu sehen. Vom Ersatzneubau nach dem Abriss eines Teils des Bernhard-Lichtenberg-Hauses ist nichts zu sehen. Also dürften auch keine Zuwendungen für Baumaßnahmen geflossen sein.