Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Freitag, 25. Dezember 2015

Christus ist geboren. Der Retter ist da.

Weihnacht 2015 in der St. Hedwigs-Kathedrale
Zur Christmette ist die St. Hedwigs-Kathedrale gefüllt mit erwartungsvollen Menschen.
Mit großer Herzlichkeit verkündet der Berliner Erzbischof die frohe Botschaft. Überzeugungskraft und Wärme seiner Worte nehmen die Zuhörenden ein. Die Zuversicht des Glaubens überträgt sich auf die Mitfeiernden.
Geöffnete Arme und die gebotene Hand lassen die Kathedrale zu einem einladenden Haus werden. Menschen begegnen sich und erfahren Gottes Nähe. Wer denkt da noch an Umbau?

Montag, 30. November 2015

Du sollst nicht falsch Zeugnis geben

Pressekonferenz des Erzbistums vom 12. November 2015 
zur St. Hedwigs-Kathedrale

Nur Umbauplanungen werden vorgestellt
Nun liegt eine Pressemitteilung des Erzbistums Berlin vom 12.11.2015 vor, die aufmerksame Leser verwundert.
Da werden Absichten und Wünsche einzelner Personen als wichtige und fachgerechte Aufgaben der Kirche dargestellt. Beratung in fachlicher Hinsicht wird nur von denen berücksichtigt, die entweder als abhängig Beschäftigte befangen oder als Auftragnehmer honorarorientiert sind.

Die Planer des Umbaus beschreiben ihr Projekt und geben auch noch vor, welche Maßnahmen sie bei einer „Sanierung“ für nötig halten. So kommt es dazu, dass sich die Kosten eines Totalumbaus „nur“ um 26 Mio. Euro von einer sogenannten „Sanierung“ unterscheiden.

Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und andere Werte
Die Katholische Kirche sieht sich berufen, Werte zu vermitteln. Glaubwürdigkeit gehört zu den Werten, die berücksichtigt werden sollten.
Nur wenn die Kirche selbst den Wert „Glaubwürdigkeit“ achtet, wird sie auch als Vermittlerin ewiger Werte anerkannt werden, wozu sie sich von Gott berufen sieht. 

Beispiel zum Thema „Ingenieurgeologie“
Der Finanzdezernent Jünemann und Dompropst Rother wollten auf der Pressekonferenz die Sorgen vor Risiken von tiefbaulichen Eingriffen (wie an der Friedrichswerderschen  Kirche) durch ingenieurgeologische Ausführungen entkräften:
In der Berliner Zeitung vom 14.11.2015 fasste Julia Haak dies so zusammen:

„Bodenuntersuchungen ergäben aber keinen Grund zu Befürchtungen, so das kirchliche Baudezernat. Die Kathedrale stehe auf den Überresten des historischen Festungswalls und damit auf festerem Grund als andere Gebäude.“

Dompropst Rother (Bildmitte), einstmals von Kardinal Woelki eingesetzter Baubeauftragter
 des Erzbistums für die St. Hedwigs-Kazhedrale, sagte nicht viel auf der Pressekonferenz


Ingenieurgeologische Enthüllung von Dompropst Rother
Dompropst Rother stößt mit seiner Bemerkung zum Festungswall die Öffentlichkeit auf ein zusätzliches Problem, dass beim Baugrund der St. Hedwigs-Kathedrale jeden unnötigen Eingriff in den Fundamentbereich verbieten sollte. 



In dem Ausschnitt aus der ingenieurgeologischen Karte, der das Grundstück der Kathedrale zeigt, ist der Verlauf des aufgefüllten Grabens vor dem Festungswall dargestellt.
Die senkrecht gestreifte zickzackförmige Fläche symbolisiert den Graben.
Der offiziellen Karte des Umweltatlas ist zu entnehmen, dass der Portikus, der Eingangsbereich der Kathedrale, außerhalb der Wallanlage über Auffüllungen, also instabilerem Boden „schwebt“. Dieser Teil ist neben dem Wall gegründet. Einige andere Bereiche des Bauwerks sind auf Resten eines alten Bollwerks errichtet. Der südliche Anbau liegt wieder über wenig tragfähigem Boden. Verschiedene Untergründe, die einen instabilen Baugrund bilden. 
Diese zusätzliche Verunsicherung hätte der Verantwortliche des Erzbistums für Bauaufgaben an der Kathedrale (Dompropst Rother) der ohnehin besorgten Öffentlichkeit ersparen können.
Wenn er es aber als Argument vermeintlicher Sicherheit für den Umbau zu gebrauchen meint, sollte man genau darauf eingehen.

Die Kathedrale steht also nur mit „einem Bein“ auf dem Festungswall. Nun würde man gern wissen, wie die Altvorderen im 18. Jahrhundert es geschafft haben, wozu viele heutigen Baufirmen in Berlins Mitte nicht in der Lage zu sein scheinen. Im 21. Jahrhundert geschieht folgendes: Friedrichswerdersche Kirche, U-Bahntunnel und einiges mehr rutschen ab, senken sich und lassen die Gebäude bersten.
Die St. Hedwigs-Kathedrale steht seit über 240 Jahren sicher.

Gibt es Eichenstämme einer Pfahlgründung, womöglich verschiedener Länge, die unter den Steinfundamenten die unterschiedlichen Setzungsbedingungen abfangen, die zwischen Wallverlauf und Normalbereich bestehen? Die Nachweise müssten in einem Gutachten enthalten sein. Aber wenn kaum Erkundungsbohrungen durchgeführt und nicht durch Bodeneinschnitte die historischen Fundamente der Kathedrale ergründet wurden, wird ein Gutachten dazu nichts aussagen können und wäre keine verlässliche Grundlage für Bauentscheidungen. 

Samstag, 31. Oktober 2015

"Es ist an der Zeit", Dompropst Rother !

Die Fehlerhaftigkeit eines Artikels wäre einzuräumen, den Dompropst Rother vor zwei Jahren veröffentlichen ließ, um den Umbau der Kathedrale vorzubereiten.
Ein Rückblick auf das, womit Dompropst Rother am 31.10.2013 den Abriss des Inneren der St. Hedwigs-Kathedrale rechtfertigen wollte, macht den mangelnden Wahrheitsgehalt deutlich. Dies zeigen wörtliche Zitate aus der Katholischen Sonntagszeitung, die den Beitrag druckte. Als Stichwortlieferant betätigte sich der Journalist Christian Soyke.
Der Artikel erschien am Tag vor dem 50-jährigen Jubiläum der Altarweihe der wiederaufgebauten Kathedrale. Diesen Anlass wählte Kardinal Woelki, um den von ihm initiierten Realisierungswettbewerb zur beabsichtigten Entfernung dieses einzigartigen Altars zu verkünden.    
Natürlich könnte man diesen fehlerhaften alten Artikel einfach vergessen, wenn das Erzbistum nicht heute noch die unbegründeten Behauptungen kritiklos übernehmen würde (Website, Veröffentlichungen, TV etc.).

Noch in einem Beitrag der Sendereihe "Himmel & Erde" des rbb-Fernsehens
 hörte man die alten, längst überholten Behauptungen von Dompropst Rother.

(Ein Link zu dieser Sendung auf rbb-online findet sich unten.)

In der folgenden Tabelle werden auf der linken Seite die grundlosen Behauptungen von Dompropst Rother zitiert. Rechts werden diesen Ansichten faktische Tatsachen gegenübergestellt, die mit offiziellen Dokumenten belegbar sind:

Wörtliche Zitate von Dompropst Rother aus dem Artikel vom 31.10.2013 in der Katholischen Sonntagszeitung werden kritisch hinterfragt und berichtigt.
 

Wer Fehler nicht selbst eingesteht, muss korrigiert werden.
Politiker nutzen gern Agitation und Propaganda zur Durchsetzung ihrer Machtinteressen. Geistliche sollten nicht auf derartige Methoden zurückgreifen, da Gläubige ihren Worten besondere Bedeutung beimessen. Wenn dabei offensichtliche Unwahrheiten deutlich werden, kann dies dem Ansehen der gesamten Priesterschaft schaden.
Der mit dem Text verursachte Schaden wirkt weiter
Ohne Begründung wurde die Gestaltung der bestehenden Kathedrale herabgesetzt, was zur Verunsicherung der Gläubigen führte.  So sollte der Boden für einen unnötigen Umbau geebnet werden. Das trug zum finanziellen Schaden bei, der dem Erzbistum Berlin daraus erwuchs:
2,3 Millionen Euro Ausgaben zur Diffamierung der Kathedrale
Mit großem Aufwand an kirchlichen Steuermitteln wurde ein dürftiger Umbauentwurf finanziert, der fachlich fehlerhaft und gesetzeswidrig ist. Die Umbauvorbereitung (Planungsstand 08-2015), die nach 0,8 Mio. Euro für den Realisierungswettbewerb zusätzliche 1,5 Mio. Euro Kirchenmittel verschlang, wird in einer nur Auserwählten bekannten kleinen Broschüre gerechtfertigt, die Interessenten bei Dompropst Rother anfordern müssten.  

Ein Bürgermeister würde niemals einen Brandstifter zum Feuerwehrchef ernennen. Im Erzbistum Berlin wird Verantwortung anders vergeben.

Doch mit unserem neuen Erzbischof Dr. Koch kam nun die Hoffnung auf Veränderung.

Quellen:

Das Römische Messbuch, die Grundlage Katholischer Liturgie, sollte eigentlich auch Dompropst Rother bekannt sein. Die Artikel 277 und 299 legen fest, dass ein Umrunden des Altars nicht erforderlich ist. Siehe dazu die Seiten 120/121 und 130/131 in der durch die Deutsche Bischofskonferenz approbierten Übersetzung von 2007:

Beitrag zur St. Hedwigs-Kathedrale in der Sendung „Himmel &  Erde“ des RBB-Fernsehens vom 5. September 2015:


Katholischen Sonntagszeitung vom 31.10.2013 „Es ist an der Zeit“_Interview von Christian Soyke: