Neue Absonderlichkeiten beim Umbauprojekt
Die Neuigkeiten über Umbauaktionen des Erzbistums Berlin lassen sich mit notwendigem Wohlwollen nur als Karnevalsposse lesen.
Gemeinschaft auflösen
Damit niemand neben seinem Nachbarn sitzen muss, soll es in Sankt Hedwig Mitte keine Kirchenbänke geben, sondern Einzelstühle. Die Gemeinde wird getrennt. Die Sitzordnung verhindert Nähe zum Nächsten. Ein Jeder sitzt vereinzelt auf seinem eigenen Stuhl. Abstand zum Anderen zeugt von gegenseitigen Misstrauen, als hielte jeder seinen Nachbarn für infektiös.
Auf sich allein gestellt, kann jeder sich einbilden, er trone auf dem Bischofsstuhl, der Kathedra. So will Dompropst Przytarski die Separierung, Vereinzelung der Gläubigen schönreden, die doch eigentlich Gemeinschaft suchen. Was "Communio" betitelt wird, ist in Wahrheit "Separatio". Damit wird dem Prinzip "Divide et impera" (Teile und herrsche) entsprochen, einer Strategie, die die Dominanz von Autokraten vergrößert. Vereinzelte, die sich mit sich selbst beschäftigen, lassen sich leichter lenken und leiten, als eine Gemeinschaft Gleichgesinnter. Die Vereinzelung der Gemeindeglieder stärkt die Macht des Führers. Widerspruch wird unwahrscheinlich, da Einzelne kaum hörbar sind. Widerstand ist damit wirkungslos.
Jedem Christen eine "Kathedra"
Mit diesem Slogan will der Baubeauftragte, Dompropst Przytarski, den Kirchgängern die Separierung auf Stühlen verkaufen und den Vereinzelten schmeicheln. So sitzen all die eingebildeten "Bischöfe" im Kreis und parodieren den einen Bischof mit der Mütze, der umzingelt in der Mitte steht. Eine ganz neue Theologie. Sie offenbart sich im Zeichen der wunderbaren Bischofsvermehrung. Und jede Frau, die dann auf ihrer "Kathedra" sitzt, wird sich als katholische Bischöfin fühlen. Halleluja!
Dompropst Przyrarskis Ansichten im Beitrag des "Tag des Herrn" vom 30.10.2022
– Jedem Christen eine "Kathedra":–