Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Samstag, 23. November 2024

Klais-Orgel der Hedwigskathedrale von 1978 verschrottet?

Was geschah mit der Großen Klais-Orgel der St. Hedwigskathedrale von 1978?
Vollmundig wurde vom Erzbistum Berlin seit Jahren behauptet, man würde die Orgel demontieren und lediglich während der Umbauzeit auslagern. Doch nun ist eine andere Orgel in der neuen Veranstaltungshalle zu sehen.
In den aktuellen Verlautbarungen wird eine klare Aussage vermieden, ob ein Wiedereinbau oder ein Neubau erfolgte. Wo die Wahrheit vorenthalten wird, geht Glaubwürdigkeit verloren. 

Bereits an den Umbauplänen seit 2014 war zu erkennen, dass für den Wiedereinbau der Platz fehlen würde. Anstelle des zentralen Mitteleingangs, ist die Blechröhre installiert worde, durch die die Kellerstiege in die Taufgruft führt (s. Abb. unten). Dieser Metallkonstruktion musste die Orgel ausweichen. Zudem war unter der Orgel noch ein mehrstufiges Chorpodest vorgesehen. Doch von den Verantwortlichen wurde nicht eingestanden, dass all dies eine andere Orgel zur Folge haben würde.
In der Genehmigungsplanung war zeichnerisch von den Bauplanern vorgegeben worden, die Orgel ließe sich um einem Meter nach vorn und einen Meter nach oben versetzen. Der Orgelbauer hatte offensichtlich eine andere, fachlich begründete Meinung und baute eine neue Orgel.

Die erheblichen konstruktiven Unterschiede der Klais-Orgeln von 1978 und 2024 sind augenfällig

Orgelfreunde sollten sich bei den Verantwortlichen erkundigen, wie ernst die päpstliche Enzyklika "Laudato si’" genommen wird. Fühlt die Katholische Kirche sich nicht dem Gebot der Nachhaltigkeit verpflichtet, um einen Beitrag zur Erhaltung von Gottes Schöpfung zu leisten? Welche Bestandteile der ausgebauten Orgel wurden tatsächlich wiederverwendet. In welchem prozentualen Umfang ist der Bestand erhalten worden. Es ist zu sehen, dass die Windzuführung neu ist, und damit das wesentliche Gerüst des komplexen Instruments, der aufwendigste Teil der Gesamtvorhabens. Sind wenigsten Pfeifen erhalten geblieben oder ist nur das geschmolzene Metall recycelt worden.

Wie hoch sind die Kosten für die Veränderungen? Wo bleibt die Transparenz, von der die Verantwortlichen öffentlich gern reden?

 

Ein Blick hinter die Kulissen

Der Einbauort der Orgel auf der Baustelle "Sankt Hedwig Mitte" im September 2023:

Wie ein Lindwurm kriecht die Treppenröhre zwischen den Stahlträgern für die Schwalbennestorgel in die Kellergruft und nimmt der Orgel den Platz. Links und rechts ist zu sehen, dass die ehemaligen Säulen bereits mit Gipskartonelementen zu rohrartigen Stützen entstellt wurden.

 

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