Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Sonntag, 17. November 2024

Anti-Phallus-Kult in Sankt Hedwig Mitte

Symbolik des zentralen Designobjekts in Sankt Hedwig Mitte

Am Kirchweihtag 2023 wurde in der durch inneren Abriss ruinierten ehemaligen Hedwigskathedrale in Berlin ein Designobjekt als Altar geweiht, das nach römisch-katholischen Kriterien nicht als solcher gelten kann. Die Form steht nicht für die komplexen theologischen Bedeutungen eines Altars (Tisch, Thron, Neuer Bund und massiver Block, der Opfer, Grab und Erlösung symbolisiert).
Bisher wurde nur über das Material (Terrazzobeton) und die dem Zement beigemengten Zuschlagstoffe des Objekts referiert. Wichtiger ist aber die Frage, was die umgestürzte runde Form, die ohne Halt schwanken würde, symbolisieren soll.

Ein abgeschnittener, umgekehrter Phallus als Altar?

In der sterilen Atmosphäre einer Trauerhalle bildet ein von Stuhlreihen umringter Betonblock das zentrale Objekt aller Aufmerksamkeit. Dessen Gestalt ist im asiatischen Raum bereits als Lingam religiös besetzt. Mit der gerundeten Form wird hier das hinduistische, phallische Symbol, das für die schöpferische, fruchtbringende Kraft Shivas steht, kopiert und ins Gegenteil verkehrt. Hier wurde der Phallus abgeschlagen und stürzte hinab. Das abgehackte Stück wird als Fanal bodenwärts aufgespießt, in die Tiefe gerichtet, in den Orkus.

Schnittwunde ist Ort der kultischen Handlungen

Die Schnittfläche ist zum Ort der Zeremonien bestimmt. Dadurch wird die Abtrennung zur Hauptsache stilisiert. Nur durch eine symbolische Kastration erwirbt die Priesterschaft das Privileg, sich dieser Schnittwunde, die von ihrem Oberhaupt mit geweihtem Öl gesalbt wurde, zu nähern, sie zu berühren und sogar zu küssen.
Soll das bedeuten, dass im Katholizismus nur der Entmannte als rein und würdig
gilt, Verehrungsakte zu vollziehen. Symbolisch entmannte Männer zelebrieren Feierlichkeiten, betonen ihre Andersartigkeit, feiern sich damit selbst.

Das betende Volk umringt in feierlicher Demut, unter Führung symbolisch kastrierter Priester, den abgeschnittenen, gestürzten Phallus.

Ein Symbol für aggressiven Feminismus?

Das zentrale Kultobjekt der patriarchalen Kirche Berlins im Ergebnis des Kathedralumbaus ist das destruktive Symbol der Kastration. Es ist das Bild für brutale Entmannung in der Phantasie von aggressivem Feminismus – der abgehauene, zu Boden geworfene Penis. 

Erläuterung der Grafik

Hinduismus

Phallus als Lingam
–  aufrecht stehend, gen Himmel aufragend
–  schöpferische Kraft, lebensspendend, fruchtbringend

Von Frauen und Männern verehrt,
mit Flüssigkeiten belebt, mit frischem Wasser gereinigt
und mit farbigen Blumen geschmückt.

Katholizismus
Erzbistum Berlin

Gestürzter phallischer Altar
–  abgeschnittener, umgekehrter Phallus
–  in die Tiefe gerichtet, in die Unterwelt

Ein destruktives Symbol der Kastration:
Erschlaffte Kraftlosigkeit vermittelt Weltabgewandtheit,
Versenkung in den Untergrund.

Resümee

Von Stühlen umringt,
inmitten der Menge –
ein abgeschnittener Phallus
bodenwärts aufgespießt.
Eunuchenkult? 

 

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