Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Dienstag, 15. Juli 2014

Kirche oder Tagungsort - sakral oder profan


Multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten bietet der Entwurf des Wettbewerbssiegers

Merkwürdige Überlegungen eines fiktiven Immobilienmaklers

Ein runder Tisch im Zentrum und in sechsfacher konzentrischer Reihung aufgestellte Einzelstühle, die zu fünf Blöcken gruppiert sind. Das sechste Segment ist sparsamer mit zwei Stuhlreihen besetzt, die den die Versammlung Leitenden vorbehalten sind. Der diesem Segment gegenüberliegende Stuhlblock weicht bei Aufführung bestimmter Musikstücke den Orchesterinstrumentalisten und zusätzlichen Chorsängern. Den äußeren Rand des einheitlichen planebenen Fußbodens säumt eine separate weitere Reihung von Stühlen. 

Ein derart gestalteter Raum ist für allerlei Nutzungen vorstellbar. Um die Mobilität nicht einzuschränken, sollten der mittige Tisch und das Lesepult ein moderates Gewicht aufweisen, was mit modernen Materialien möglich ist. Vorausgesetzt, dass natürlich auch die Stühle beweglich positioniert sind, könnte ohne großen Aufwand die Raumgestaltung vielerlei anderer Verwendung angepasst werden.

Modell der Immenraumgestaltung des Wettbewerbssiegers von oben betrachtet








.

Steigerung des Immobilienwerts bei Veräußerung an kommerzielle Nutzer 

Die enorme Deckenhöhe und die frei bespielbare Bodenfläche lassen den Nutzwert des Bauwerks zu der einer imposanten Mehrzweckhalle wachsen, die wohl situierte und finanzkräftige Interessenten fände. 
Der vorgesehene eher gestaltungsoffene Innenausbau böte noch Entwicklungsmöglichkeiten z. B. für glanzvolle Repräsentanzen erstrangiger Institutionen. Für deren Visionen könnten dann inspirierte Gestalter mit einer unverwechselbaren und einzigartigen Innenarchitektur Aufmerksamkeit erregen.


(Doch es ist unklug, derartige aussichtsreiche Spekulationen schon jetzt kund zu tun, denn nur solange das Bauwerk religiös genutzt wird, eröffnet sich überhaupt die Chance, den lästigen Denkmalschutz auszuhebeln, der vielfältigen Nutzungsoptionen entgegensteht.
Außerdem wirkte der Innenraum bisher eher sakral, was durch den Umbau relativiert wird und eine spannungsvolle Offenheit für vieles Neue ergäbe.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen