Radikale Reduktion des Denkens
Ein neuer Denksport könnte olympisch werden.
Wer erreicht bei einem Thema das niedrigste
geistige Niveau?
Ursprung als Tanz
Der Name
„Limbo“ geht auf einen Tanz zurück, der aus der Karibik kommt und in der ganzen
Welt auf Partys für Stimmung sorgt. Es gilt tanzend eine waagerechte Stange zu
unterqueren, die immer tiefer gelegt wird. Der Tänzer, der unterhalb der Stange
auf niedrigstem Niveau bleibt, hat gewonnen.
Limbo-Tanz auf einem Plattencover mit Partymusik |
Limbo als Denksport
Nun wurde das
Prinzip des Limbos auf geistige Leistungen übertragen.
Wer schafft es,
auf dem niedrigsten geistigen Niveau
ein Thema zu behandeln?
Ziel ist die radikale Reduktion des
Geistes.
Manche meinen, dass dies jedem Dummen gelingen
sollte.
Doch für Menschen mit Bildung ist es eine große
Herausforderung. Schulwissen, logisches Denken und gesunder Menschenverstand
müssen vollkommen ausgeblendet werden, um Argumente niedrigsten intellektuellen
Niveaus zu kreieren.
Gehen Vertreter des Erzbistums Berlin an den Start ?
Bei den Versuchen,
den Umbau der intakten und wertvollen St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin rechtfertigen
zu wollen, gibt es von einigen Protagonisten verheißungsvolle Beispiele für
geistiges Limbo. Beim Wettstreit um das niedrigste Niveau von Argumenten stünden
die Chancen nicht schlecht.
Beispiele für
Argumente zum Umbau der St. Hedwigs-Kathedrale:
Rainer Maria Kardinal
Woelki _Der Tagesspiegel _30.06.2014
Höhenangst
„Wenn
ich am Altar die Messe zelebriere, fällt das Dialogische ins Loch.“
Prälat
Ronald Rother _Zitat aus einem Schreiben im August 2014
Geplanter Radikalumbau
„Es
erfolgt ein „gefühlvolles Eingreifen“, damit der Entwurf von Hans Schwippert
erkennbar bleibt.“
Prälat Dr.
Karl Jüsten _Aussage in der Kath. Akademie am 28. Juni 2015
(Leiter des Katholischen Büros Berlin der Deutschen Bischofskonferenz):
(Leiter des Katholischen Büros Berlin der Deutschen Bischofskonferenz):
Nur etwas Beton und Farbe
Auf die Frage, warum statt einer kostengünstigen Sanierung ein enorm
teuren Umbau der Kathedrale erfolgen sollte, meint Prälat Jüsten:
Es würde genau anders herum sein. Die Sanierung wäre das Teuerste.
Der
Umbau betrifft nur ein paar ergänzende Baumaßnahmen – einige
Betonierungsarbeiten und ansonsten hauptsächlich Malerarbeiten. Allzuviel
würden die Farben schon nicht kosten.
„Was kostet denn schon so ein Farbeimer im Baumarkt?“
„Was kostet denn schon so ein Farbeimer im Baumarkt?“
Erzbischof
Dr. Heiner Koch _Berliner Morgenpost_18. September 2015
Ein Topf Farbe
„Diese Kirche steht für eine alles
entscheidende Botschaft, weit über Berlin hinaus auch für die Kirche in
Deutschland. Da reicht zur Erneuerung nicht ein Topf Farbe. Da muss auch ein
geistliches Konzept her“
Leo
Zogmayer _Klausurtagung, Kath. Akademie Berlin, 31. Oktober 2014
Kunst = Religion
"Zwischen Kunst und Religion ist nicht
wirklich zu unterscheiden. Es geht um dasselbe."
Der Kreuzritter
„Es ist kein Bauprojekt, sondern ein Kreuzzug,
ein unblutiger Kreuzzug.“
Dr. Christoph
Lehmann
_Diözesanratsvollversammlung, 27. Februar 2016
(Stellv. Bundesvorsitzender der Kath. Elternschaft Deutschlands (KED)):
(Stellv. Bundesvorsitzender der Kath. Elternschaft Deutschlands (KED)):
Kalter Krieg
Begründung der Ablehnung eines Erhalts des
denkmalgeschützten Innenraums der St. Hedwigs-Kathedrale:
Wir wollen „keine DDR-Katholiken-Gedenkkirche"
Pater Georg
Maria Roers SJ _ RBB – Inforadio, 20. Juni 2016
(von Kardinal Woelki eingesetzter Kunst- und Kulturbeauftragter des Erzbistums Berlin):
(von Kardinal Woelki eingesetzter Kunst- und Kulturbeauftragter des Erzbistums Berlin):
Ein netter Raum für Berlin
„Der Reiz des Entwurfes besteht in der
Einfachheit. Man kommt in die Hedwigskathedrale dann rein. Es wird ein sehr
lichtdurchfluteter Raum sein. Ein freundlicher, heller Raum, wo der Altar
wirklich im Zentrum steht, was wir seit dem II. Vatikanischen Konzil so lernen
als Theologen. So und ich glaube, das wird für Berlin ein sehr einladender Raum
werden."
Die Suche nach Kandidaten
für Denksport-Limbo geht weiter, obwohl die geistige Latte schon sehr niedrig
liegt. Entweder reichen potentielle Athleten selbst weitere widersinnige
Behauptungen ein oder aufmerksame Bürger nennen Bewerber, die durch besonders
niveauarme Gedanken auffallen.
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