Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Samstag, 30. Juli 2016

Geistiges Limbo – Denksport für Olympia

Radikale Reduktion des Denkens
Ein neuer Denksport könnte olympisch werden.
Wer erreicht bei einem Thema das niedrigste geistige Niveau?
Ursprung als Tanz
Der Name „Limbo“ geht auf einen Tanz zurück, der aus der Karibik kommt und in der ganzen Welt auf Partys für Stimmung sorgt. Es gilt tanzend eine waagerechte Stange zu unterqueren, die immer tiefer gelegt wird. Der Tänzer, der unterhalb der Stange auf niedrigstem Niveau bleibt, hat gewonnen.


Limbo-Tanz auf einem Plattencover mit Partymusik


Limbo als Denksport
Nun wurde das Prinzip des Limbos auf geistige Leistungen übertragen.
Wer schafft es,
auf dem niedrigsten geistigen Niveau
ein Thema zu behandeln?

Ziel ist die radikale Reduktion des Geistes.

Manche meinen, dass dies jedem Dummen gelingen sollte.
Doch für Menschen mit Bildung ist es eine große Herausforderung. Schulwissen, logisches Denken und gesunder Menschenverstand müssen vollkommen ausgeblendet werden, um Argumente niedrigsten intellektuellen Niveaus zu kreieren. 
Gehen Vertreter des Erzbistums Berlin an den Start ?
Bei den Versuchen, den Umbau der intakten und wertvollen St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin rechtfertigen zu wollen, gibt es von einigen Protagonisten verheißungsvolle Beispiele für geistiges Limbo. Beim Wettstreit um das niedrigste Niveau von Argumenten stünden die Chancen nicht schlecht.

Beispiele für Argumente zum Umbau der St. Hedwigs-Kathedrale:
Rainer Maria Kardinal Woelki _Der Tagesspiegel _30.06.2014
Höhenangst
 „Wenn ich am Altar die Messe zelebriere, fällt das Dialogische ins Loch.“

Prälat Ronald Rother _Zitat aus einem Schreiben im August 2014
Geplanter Radikalumbau
 „Es erfolgt ein „gefühlvolles Eingreifen“, damit der Entwurf von Hans Schwippert erkennbar bleibt.“

Prälat Dr. Karl Jüsten _Aussage in der Kath. Akademie am 28. Juni 2015
(Leiter des Katholischen Büros Berlin der Deutschen Bischofskonferenz):
Nur etwas Beton und Farbe
Auf die Frage, warum statt einer kostengünstigen Sanierung ein enorm teuren Umbau der Kathedrale erfolgen sollte, meint Prälat Jüsten:
Es würde genau anders herum sein. Die Sanierung wäre das Teuerste.
 Der Umbau betrifft nur ein paar ergänzende Baumaßnahmen – einige Betonierungsarbeiten und ansonsten hauptsächlich Malerarbeiten. Allzuviel würden die Farben schon nicht kosten.
„Was kostet denn schon so ein Farbeimer im Baumarkt?“

Erzbischof Dr. Heiner Koch _Berliner Morgenpost_18. September 2015
Ein Topf Farbe
„Diese Kirche steht für eine alles entscheidende Botschaft, weit über Berlin hinaus auch für die Kirche in Deutschland. Da reicht zur Erneuerung nicht ein Topf Farbe. Da muss auch ein geistliches Konzept her“

Leo Zogmayer _Klausurtagung, Kath. Akademie Berlin, 31. Oktober 2014
Kunst = Religion
"Zwischen Kunst und Religion ist nicht wirklich zu unterscheiden. Es geht um dasselbe."
Der Kreuzritter
„Es ist kein Bauprojekt, sondern ein Kreuzzug, ein unblutiger Kreuzzug.“

Dr. Christoph Lehmann _Diözesanratsvollversammlung, 27. Februar 2016
(Stellv. Bundesvorsitzender der Kath. Elternschaft Deutschlands (KED)):
Kalter Krieg
Begründung der Ablehnung eines Erhalts des denkmalgeschützten Innenraums der St. Hedwigs-Kathedrale:
Wir wollen „keine DDR-Katholiken-Gedenkkirche"

Pater Georg Maria Roers SJ _ RBB – Inforadio, 20. Juni 2016
(von Kardinal Woelki eingesetzter Kunst- und Kulturbeauftragter des Erzbistums Berlin):
Ein netter Raum für Berlin
„Der Reiz des Entwurfes besteht in der Einfachheit. Man kommt in die Hedwigskathedrale dann rein. Es wird ein sehr lichtdurchfluteter Raum sein. Ein freundlicher, heller Raum, wo der Altar wirklich im Zentrum steht, was wir seit dem II. Vatikanischen Konzil so lernen als Theologen. So und ich glaube, das wird für Berlin ein sehr einladender Raum werden."

Die Suche nach Kandidaten für Denksport-Limbo geht weiter, obwohl die geistige Latte schon sehr niedrig liegt. Entweder reichen potentielle Athleten selbst weitere widersinnige Behauptungen ein oder aufmerksame Bürger nennen Bewerber, die durch besonders niveauarme Gedanken auffallen.

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