Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Sonntag, 31. Januar 2021

Die Erzbischöfe Woelki und Koch vertuschen Verbrechen

Kölns Schatten legt sich übers Land

 

In jüngster Zeit kommen die Berliner Erzbischöfe nur noch aus Köln. Sowohl Woelki als auch Koch waren Weihbischöfe im reichsten deutschen Bistum am Rhein. Sie teilen reaktionäre Ansichten und sind in die jahrelange Vertuschung von sexuellem Missbrauch involviert, die im Erzbistum Köln und anderen Bistümern die Folge strukturellen Machtmissbrauchs war und vermutlich weiter sein wird. 

Inzwischen haben 34 Priester im Erzbistum Köln in einem Brandbrief Woelki zu Konsequenzen aufgefordert. Der Diözesanrat hat dem Erzbischof die Gefolgschaft gekündigt, denn aufgrund der "ungeklärten Missbrauchsaufarbeitung" sei für Pläne des Kardinals "keine hinreichende Akzeptanz vorhanden. Man erwarte „endlich Klartext und konkrete Schritte der Verantwortung“ (rp-online).

Viele Menschen wünschten sich neben anwaltlichen Gutachten ein moralisches Schuldeingeständnis der kirchlichen Amtsträger, schreibt Maria 2.0 an den Papst am 16.01.2021. "Wir Gläubigen fragen uns, warum es unseren Hirten so schwer fällt, ihr Gewissen zu befragen und glaubwürdige Schritte der Reue und Einsicht in ihr Verhalten zu zeigen."

Woelki wird von der Anwaltskanzlei vertreten, die auch für Erdogan und die AfD agiert.

Christian Meier, Medienredakteur der WELT, veröffentlichte am 11.01.2021 einen Brief an Erzbischof Woelki. Darin beschreibt er die für das Erzbistum Köln beauftragte Anwaltskanzlei, die die Verschwiegenheiterklärung aufsetzte, mit der Journalisten sich zum Schweigen über die Hintergründe des Missbrauchsskandals verpflichten sollten. Die Kanzlei hat unter anderem Mandate für den türkischen Staatspräsidenten Erdogan und die AfD übernommen und wirbt auf ihrer Website mit dem Versprechen : „Mit ,Zuckerbrot und Peitschevermeiden wir negative Berichterstattung schon im Vorfeld. Sollten wir sie nicht ganz verhindern können, mildern wir sie zumindest ab.“  

Woelkis nutzt die "juristische Peitsche"

Woelkis Anwalt Prof. Höcker hielt am 30.12.2012 einen Vortrag beim IHK Frankfurt mit dem Thema: "Schlechte Presse, kritische Blogger, nörgelnde Kunden und motzende Mitarbeiter: Wie Unternehmen Rufschädiger mit der juristischen Peitsche stoppen, wenn das Zuckerbrot der Unternehmenskommunikation nicht mehr hilft."

 

Erzbischof Woelki wird zu einer Figur der Satire

In der ZDF-Sendung frontal21 vom 26.01.2021 taugt das narzistische Gehabe des sich selbstherrlich gebärenden Erzbischofs Woelki nur noch zur Satire:  „Toll!

Auf diesen satirischen Beitrag von Werner Doyé und Andreas Wiemers weist folgende Abbildung hin:


 

 

Wann tritt Erzbischof Woelki endlich zurück?

Schon die Überschriften der Medienbeiträge weisen auf die längs überfällige, von vielen erwartete Konsequenz des Verantwortlichen hin. Die Titelzeilen führen als Links zu den Beiträgen der Herausgeber im Internet.


Aktualisierung

Spiegel: 01.02.2021

Erzbistum Köln – Führender Geistlicher distanziert sich von Kardinal Woelki

 

Deutschlandfunk:  31.01.2021

Erzbischof Woelki an der Spitze eines Skandals

 

Rheinische Post: 30.01.2021

Skandal um Kardinal Woelki : Rücktritt als Dienst an Mutter Kirche

 

Der Tagesspiegel:  29.01.2021

Wer glaubt Kardinal Woelki jetzt noch?


Kölner Stadt-Anzeiger:  29.01.2021

„Als moralische Instanz versagt“ Woelki-Kritik wird zur Rebellion der Basis

 

Spiegel: 29.01.2021

Gläubige rebellieren gegen Kardinal Woelki

 

Kölner Stadt-Anzeiger:  28.01.2021

Aufstand der Laien gegen Woelki Diözesanrat setzt Mitarbeit an Reformprozess aus

 

Kölner Stadt-Anzeiger:  27.01.2021

„Innere Distanzierung zur Kirche“ 34 Kölner Pfarrer schreiben Brandbrief an Woelki

 

Aktualisierung
D
W:  10.01.2021  Meinung von Christoph Strack  

(Anmerkung:  ein aufschlussreicher Kommentar zum weitreichenden Themenkomplex)

Katholische Kirche  Das hässliche Gesicht von Kirche im Fokus

 

Natürlich auch im Erzbistum Berlin werden Verbrechen vertuscht

Auch im Erzbistum Berlin wurde jahrzehntelang vertuscht, verdrängt, verheimlicht.: Hinweise auf sexuellen Missbrauch ignoriert und aktenkundige Fälle unter Verschluss gehalten. Nach Bekanntwerden des Missbrauchs am Berliner Canisius-Kolleg hatten die aus Köln gekommenen Erzbischöfe Woelki und Koch zwar Aufklärung, Intervention und Prävention versprochen, in Wirklichkeit aber behindert, bedingt auch durch die hierarchische Struktur der Kirchenspitze. Gutachter sprachen am 29.01.2021 von „systematischer Verantwortungslosigkeit“.  (dpa-Beitrag in der MOZ vom 29.01.2021)

Hintergründe und Verweise auf fehlende Transparenz:

Süddeutsche Zeitung 29.01.2021  von Matthias Drobinski
Missbrauch in der katholischen Kirche: 440 Seiten fehlen

Aktualisierung
Deutschlandfunk  02.02.2021 von Thomas Klatt
Erste Missbrauchsstudie des Erzbistums Berlin – Viel Leid, viele Fragen

 

Von Tätern und Täterfreunden ist keine Wahrheit zu erwarten

Längs bevor die Missbrauchsgutachten nach jahrelanger Verzögerung erstellt waren, wusste die Öffentlichkeit, dass sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche strukturell bedingt ist und geleugnet wird. Wenn es um die Aufklärung von Verbrechen geht, sollte die Wahrheit eher von den Opfern zu erwarten sein als von den Tätern und denen, die diesen Tätern hilfreich zur Seite stehen. 


Rücktritte von Verantwortlichen sind geboten

Wer aus Eigennutz die Wahrheit leugnet, sollte nicht das Wort Gottes verkünden; nicht in Gottesdiensten, Predigten oder in Veröffentlichungen und auch nicht vor Gemeinden. Auf eigenen Gewinn berechnete Sprüche klerikaler Karrieristen sind substanzlos und sicher nicht vom Heiligen Geist inspiriert.


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