Die erinnerungspolitische Wende
zeigt sich in der Beseitigung des integralen Mahnmals gegen
Antisemitismus beim Umbau der Hedwigskathedrale durch die Verantwortlichen des Erzbistums Berlin.
Bis 2018 war das Grab Bernhard Lichtenbergs ein
vielbesuchter Ort nicht zuletzt antifaschistischer Erinnerungskultur. Ein
Mahnmal für ein Opfer des Faschismus, das selbstlos und entschlossen gegen
Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Nationalsozialismus auftrat. In der
Mitte der Bundeshauptstadt war in der Kathedrale des Erzbistums Berlin durch
die zentrale Confessio vor dem Altar jedem Besucher das mahnende Gedenken an
den Märtyrer und Seligen unmittelbar präsent. Das leicht zugängliche Grab
Bernhard Lichtenbergs in Sichtweite von Tabernakel und Altarkreuz bildete ein
unübersehbares Zeichen gegen Faschismus (s. Abbildung des 2018 noch intakten
Zustands, der nun zerstört worden ist _https://www.freunde-hedwigskathedrale.de/dokumente/fernsehen/2019-12-12-rbb-abendschau/
).
Mit dem geplanten und bereits ohne
Baugenehmigung begonnenem Umbau der Kathedrale würde die offensichtliche
Mahnung aufgegeben und das Andenken an den Gerechten unter dem Völkern (geehrt
durch Yad Vashem) wesentlich zurückgedrängt. In einer dann schwer zugänglichen
Krypta würden fortan nur noch vorab Informierte den verborgenen Erinnerungsort
an den widerständigen Geistlichen, Dompropst Bernhard Lichtenberg, finden
können.
Die Verantwortlichen des Erzbistums Berlin würden
zur erinnerungspolitischen Wende beitragen, die antidemokratische Kräfte
fordern (s. Zitat). Die jetzt in Thüringen und bei der
Christlich Demokratischen Partei Deutschlands zu beobachtenden politischen
Auswüchse gedeihen auf einem antidemokratischen Nährboden, an dessen Ausprägung
sich die Katholische Kirche beteiligt, wenn der bereits begonnenen Umbau der
Hedwigskathedrale vorangetrieben wird.
Man weiß seit dem 05.02.2020, dass CDU und FDP
an der Seite der AfD stehen,
gegen Grüne, Sozialdemokraten und Linke, als im Verein mit der AfD, CDU und FDP den FDP-Abgeordneten Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thürigen wählten.
gegen Grüne, Sozialdemokraten und Linke, als im Verein mit der AfD, CDU und FDP den FDP-Abgeordneten Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thürigen wählten.
Wo steht die Katholische Kirche, wenn sie die
von der AfD geforderte erinnerungspolitische Wende in Berlin umsetzt?
Zitat Björn Höcke (AfD) 2017:
„Wir brauchen nichts anderes als
eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad."
Quelle siehe Anhang
Die über die zentrale Öffnung in der
Hedwigskathedrale Berlin zugängliche Grabkapelle des Seligen Bernhard
Lichtenberg war bis 2018 auch ein Mahnmal gegen Faschismus.
Die bereits begonnene Zerstörung der Confessio ist rückgängig zu
machen, weil die Verantwortlichen des Erzbistums Berlin sonst zur Stärkung
rechter Kräfte beitragen.
Quellen und Links
1
Björn Höcke (AfD) 2017:
„Wir brauchen nichts anderes als eine
erinnerungspolitische Wende um 180 Grad."
2
Appelle gegen eine Entfernung der Grabstätte Bernhard Lichtenbergs
aus der Hedwigskathedrale Berlin
2.1.
Pressemitteilung der Initiative Freunde der Hedwigskathedrale,
verfasst von Prof. Dr. Hans Joachim Meyer
Wortlaut:
Beispiele für Reaktionen in den Medien:
2.2.
Brief an den Vorsitzenden des Freundeskreises Yad Vashem, Kai
Diekmann,
zur Frage, ob das Grab des Bernhard Lichtenbergs stört, der von Yad
Vashem als Gerechter unter den Völkern geehrt wird.
Der für spätere Aufrufe dieses
Blog-Beitrags im Archiv bezogene Link lautet:
https://st-hedwig-berlin.blogspot.com/2020/02/Erinnerungspolitische-Wende-im-Erzbistum-Berlin-durch-Beseitigung-des-Mahnmals-gegen-Antisemitismus.html
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