Blamage des Erzbischofs?
Sein Hirtenwort „siegelt“ Erzbischof Dr. Heiner
Koch mit der nachweislich falschen Konzeptzeichnung der Umbauplaner. Damit ist
die gesamte Schrift fachlich nicht ernst zu nehmen. Es ist lediglich ein
Rechtfertigungstext für einen nicht begründeten Entschluss.
Dieses Bild zeigt den Umschlag mit dem Inhalt von Seite 8 des Hirtenworts von Erzbischof Dr. Heiner Koch vom 01.11.2016, mit dem er den kirchlichen Entschluss zur Zerstörung des denkmalgeschützten Innenraums der St. Hedwigs-Kathedrale begründen wollte.
Mit der Gleichsetzung der Form der St.
Hedwigs-Kathedrale mit dem Pantheon in Rom begründen die Umbauplaner die
vermeintliche Notwendigkeit, die Öffnung zur Unterkirche (die Confessio des
Seligen Bernhard Lichtenberg) mit einer Stahlbetondecke zu verschließen. (Ein in die Kuppel eingeschriebener Kreis könnte nur dadurch den rechten Grund für eine in der geometrischen Mitte des Grundrisses aufzustellende Halbkugel finden.) Unabhängige Wissenschaftler und Architekturfachleute haben den Erzbischof
mündlich und schriftlich darauf hingewiesen, dass die Darstellung der honorarorientierten
Auftragnehmer falsch ist (s. Ausführungen von Prof. Dr. phil. Gabi Dolff-Bonekämper beim Symposium
am 15.12.2015, Schreiben vom 10.01.2016 von Dipl.-Ing. Architekt Werner J. Kohl an den
Erzbischof u.a.m.). Auf
der Internetseite der „Freunde der St. Hedwigs-Kathedrale“ ist Aufklärung des Fehlers leicht
nachvollziehbar dargestellt (s. folgende Abbildung).
Hereingelegt oder irreleitend
Offensichtlich verbogen die Umbauplaner die Tatsachen (das offizielle Aufmaß) und haben „alternative Fakten“ erfunden, um für ihre falschen Entwurfsansätze einen fachlichen Hintergrund vorzugaukeln.
Selbst im Falle fachlicher Einfalt würde ein
Verantwortlicher wenigstens eine unabhängige Prüfung veranlassen, um nicht auf
raffinierten Schwindel hereinzufallen. Doch Erzbischof Koch übernimmt
unbeeindruckt von vielfach vorgetragenen Gegenargumenten den Fehler, der die
Grundlage des Umbaukonzepts bildet, in die Veröffentlichung seines Hirtenworts.
Ist es nur die intellektuelle Blamage des
Erzbischofs oder eine vorsätzliche Irreführung, wenn er damit sein Hirtenwort „siegelt“?
Wurde der Erzbischof, jede ernsthafte unabhängige
Beratung ignorierend, von den Planern des Umbauentwurfs hinters Licht geführt
oder plant er dies in vollem Bewusstsein mit der Öffentlichkeit und staatlichen
Stellen selbst zu tun.
Statt Versehen liegt Vorsatz nahe
Der beabsichtigte Umbau lässt ein
Ziel erkennen:
Nur die Hülle
zählt, der Inhalt kann weg.
Doch ohne Theologie
hat Kirche keinen Sinn.
Durch
den Umbau würde die Kathedrale zum Vereinssaal „St. Hedwig“ mit
angeschlossener Kapelle.
Wieder
nur Karneval, wo etwas Ernst nötig wäre ?
Seinen Osterbrief 2016 richtete der katholische
deutsche Familienbischof Dr. Koch an die Männer in seiner Diözese. Die Frauen wunderten
sich zurecht. (Lesen Sie hier!)
Nun lässt Erzbischof Dr. Koch sein Hirtenwort
mit einer peinlichen Zeichnung drucken. (Sammler von Kuriositäten werden den Fehldruck
gern aufbewahren.)
Am Ende bleibt die
Unsicherheit:
War das wirklich ein Hirtenwort oder doch nur
ein Karnevalsscherz?
Wie dem auch sei.
Sowohl Dilettantismus der
Verantwortlichen, als auch gezielte Desinformation schaden der Glaubwürdigkeit
der Katholischen Kirche erheblich.
PS:
Offensichtlich kann
der derzeitige Erzbischof die
theologisch inspirierte und zukunftsweisende Innengestaltung der von Kardinal
Bengsch wiedereingeweihten Kathedrale nicht verstehen.
Viele Katholiken
wünschen sich deshalb, dass nach Woelki auch Koch zu einem kurzzeitigen Amtsträger in Berlin würde. Vielleicht ließe sich für
ihn die Position eines rheinischen Karnevalsbischofs schaffen.
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