Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Samstag, 31. August 2024

Sankt Hedwig Mitte – Sonder Müll Deponie

Gipskarton kaschiert beim Umbau eingebrachte Bauchemie

In der ehemaligen Hedwigskathedrale wird seit 2018 (inzwischen 6 Jahre lang) an einer Attrappe eines echten Gebäudes herumgewerkelt, nachdem der elegant gestaltete, denkmalgeschützte, 1963 vollendete Innenausbau von der derzeitigen Leitung des Erzbistums Berlin komplett herausgerissen, nach deren eigenen Worten "vollständig vernichtet" worden ist.

Die nach den Innenabrissen ruinöse Innenseite des barocken Mauerwerks wird mit einem Sammelsurium von Produkten der petrochemischen Baustoffindustrie und teils vorgeformten Gipskartonelementen verdeckt. Abhänger, Hilfskonstruktionen und Blechprofile tragen eine kaschierende Hüllschicht, die eine
glatte, kahle, oft hell getünchte Oberfläche bieten soll.

Hinter der zur Täuschung des Betrachters installierten Schauseite verbergen sich die umweltschädlichen Mischprodukte aus Erdöl, Plastik und giftiger Chemie. Der fromme Schein der neu entstehenden katholischen Repräsentanz verbirgt Tonnen einer nicht recycelbaren, umweltschädlichen Bauchemie.
"Sankt Hedwig Mitte" ist eine Sonder Müll Deponie.
 

Gesundheitsbewusste Menschen, die ihre Atemwege schonen und sich vor Allergien schützen wollen, sollten wiederholte Besuche dieser chemisch belasteten Innenräume von "Sankt Hedwig Mitte" meiden, die ab Ende November 2024 zugänglich sein sollen.

Nach dem Umbau der Hedwigskathedrale wird hinter den hell getünchten Kulissen tonnenweise chemischer Sondermüll aus gesundheits- und umweltschädlichen Baustoffen verborgen.
Mit der Zeit wird man es riechen und unangenehm spüren.


Die Absicht zur Vernichtung der Gestaltung der bis 2018 genutzten ehemaligen Hedwigskathedrale bekundete der Leiter des Erzbistums Berlin, Heiner Koch, vor Gericht:

"Im Zuge des geplanten Umbaus der St. Hedwigs-Kathedrale wird das streitgegenständliche Gesamtkunstwerk vollständig vernichtet."

Der Quellennachweis des schriftlichen Zitats vom 28.06.2019 findet sich in folgendem Link:
https://www.freunde-hedwigskathedrale.de/dokumente/gerichtliche-verfahren/landgericht-berlin/

 

Ein Blick hinter die Kulissen

Nach dem Zerstören der Innenausstattung aus Naturstein, Stuck und Edelputz wurden Teile des barocken Mauerwerks herausgeschlagen, um Platz für die billigen Einbauten aus Stahlbeton, Metallgerüsten, Blechprofilen, Gipskarton und Zementwerkstein zu schaffen. 

Zerstörung und Kontamination – Chronologie in Bildern

Zerstörung durch Abriss im Annexbau:

Abriss des bestehenden Ausbaus und Aushöhlen des barocken Mauerwerks im Annexbau, um Metalleinbauten für Trockenbauverkleidungen hineinzuferchen.


Der Annexbau wird durch Metalleinbauten zergliedert:

Der aufragende Innenraum des Annexbaus wird durch brachial eingequetschte Metalleinbauten zergliedert und eine Doppelstocksakristei wird nur mit Wendeltreppen begehbar sein.

 
Vernichtung des die Säulen
in der Kuppelhalle gestaltenden Stucks:

In der zentralen Kuppelhalle wurde der Stuck der Säulen, der die edle vertikale Ausformung –die Enthasis– bildete, brachial abgeschlagen und durch einförmigen Gipskarton ersetzt.

Billiger, einförmig vorgeformter Gipskarton wird angeschraubt:

Durch die angeschraubten einförmigen Gipskartonschalen verkommen die ehemaligen Doppelsäulen zu globigen, primitiven, rohrartigen Rundstützen.

Das zerschlagene Mauerwerk und Bauchemie wird hinter Trockenbau versteckt:

Kulissenbau statt Innengestaltung. Ein Gerüst von Blechschienen dient dazu, mit Gipskarton und Staffage auch minderwertiges bauchemisches Material zu verstecken.

Bauchemie wird als künftigen Sondermüll in Sankt Hedwig Mitte deponiert:

Petrochemische Industrieprodukte und nicht recycelbare Kompositbaustoffe werden tonnenweise im historisches Gebäude deponiert – von Denkmalämtern begleitet.
 
Das Innere der ehemaligen Hedwigskathedrale gleicht beim Umbau durch das Erzbistum Berlin einem unappetitlichen Chemielabor. Wird Geruch später vor den Ausdünstungen warnen?