Rituale einer amphibischen Höhlensekte
aus karnevalistischer Sicht
Erzbischof Koch plant mit staatlicher Förderung für Unsummen ein unterirdisches, mit Beton abgedecktes Tunnelsystem.
Nur eine enge Stiege führt in den Abgrund. Von natürlichem Licht abgetrennt, werden Menschen in ein tiefes Wasserbecken geleitet, in dem sie abtauchen sollen.
Detail aus der genehmigten Bauantragsplanung zum Umbau der Hedwigskathedrale Berlin, die das Erzbistum Berlin verantwortet _mit Hervorhebung der durch Beton verschlossenen unterirdischen Ebene in deren Boden ein Tauchbecken eingesenkt ist.
Wieder ist kein Geld zuviel
einem Bischof in Berlin.
Der hat für sein Possenspiel
wohl den Karneval im Sinn.
In Verheißung neuen Lebens
steigt hinab mit Zuversicht
manch Betrogener vergebens,
denn dort fehlt das Himmelslicht.
Ob es regnet, ob es schneit,
selbst wenn hell die Sonne lacht,
leben dort zu jeder Zeit
Wesen in der ewgen Nacht.
Enge Gänge nur durchkriechend
träumt man in der Unterwelt,
Wurm und Wurzel allzeit riechend,
maulwurfgleich vom Himmelszelt.
Wesen, die im Höhlengrund
sonnenfern gefangen sind,
zieht es tiefer in den Schlund
und sie werden letzlich blind.
Und es stürzen dann die Blinden
auch zu allem Übel noch,
statt erhofftes Heil zu finden,
in ein tiefes Wasserloch.