In der ehemaligen Hedwigskathedrale gab es bedeutend mehr Sitzplätze
In Presse und Medien geistert die festbestimmte Zahl von "440" herum, wenn es um die Platzkapazität der neuen Kuppelhalle von Sankt Hedwig Mitte geht. Journalisten werden kaum die Stühle gezählt haben, sondern verlassen sich wohl auf die Angaben der Presseabteilung des Erzbistums Berlin, der Bauherrschaft des Radikalumbaus. Doch die Umbauverantwortlichen wissen ganz genau, dass diese Zahlenangabe aus dem Wettbewerbsentwurf von 2014 stammt und heute längst nicht mehr gilt.
Siehe dazu den Blog-Beitrag vom Juli 2014, der sich mit den Angaben des Wettbewergsentwurfs befasste, die aber nicht eingehalten wurden.
Weniger Sitzpöätze, als vom Erzbistum Berlin angegeben
Die Platzkapazität in der durch Umbau entstandenen Mehrzweckhalle von Sankt Hedwig Mitte ist nach den exorbitant teuren, über sechs Jahre währenden und immer noch nicht abgeschlossenen Baumaßnahmen geringer als in der ehemaligen, baulich intakten und litugisch korrekten St. Hedwigs-Kathedrale. Die damals von den Planern angekündigten sieben Stuhlreihen passten dann doch nicht in das von ihnen brutal veränderte Gebäude.
Die Planung passte nicht
Pläne, die nicht passten, wurden trotzdem angewandt. Sie mussten abgeändert und – in geringerem Umfang – ausgeführt werden.
Das zeigt deutlich die Kopie des gültigen Bestuhlungsplanes, nach dem die Ausführung erfolgte. Anmerkungen wurden hinzugefügt, die dem besseren Verständiss dienlich sind und die Berechnung der Platzkapazität illustrieren :
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Sankt Hedwig Mitte_Bestuhlung nach Umbau mit 336 Sitzplatzen bei Veranstaltungen mit Chor und Orchester |
Nun sind es nur noch 6 Stuhlreihen. Und von den 5 Segmenten der Bestuhlung, die sich im Kreisbogen um die halbe Betonkugel gruppieren, muss das Segment unter der Orgel immer weichen, wenn die Events mit Erzbischof Koch durch Chor und Orchester musikalisch aufzuwerten sind.
Die tatsächliche Platzkapazität bei Pontifikalämtern mit Chor und Orchester beträgt nur noch 336 Stühle.
Da bot die ehemalige Hedwigskathedrale mind. 100 Gläubigen mehr einen Sitzplatz.
Die Kirche verkündet nicht die Wahrheit
Die Ausführungspläne belegen die Berechnung der tatsächlichen Stuhlanzahl. Die Kirchenverantwortlichen kennen diese Tatsachen. Warum aber übermitteln die frommen Männer der Öffentlichkeit nicht die Wahrheit, widersprechen nicht den falschen Zahlen, die über die Medien verbreitet werden?
Das Verhalten der kirchlichen Vertreter lässt darauf schließen, dass es ihnen recht ist, dass die Öffentlichkeit mit Märchen darüber eingelullt wird, wofür die bisher eingestandenen 80 Millionen "Baukosten" verbraucht worden sind. Fachleute müssten die Frage stellen, wohin das nicht im Bau materialisierte Geld geflossen ist, von wem es tatsächlich vereinnahmt wurde.