Dompropst Tobias Przytarski verschickt immer wieder mit persönlicher Anrede von ihm als "Newsletter" bezeichnete Propagandatexte zum Radikalumbau der Hedwigskathedrale. Damit will er wohl den Angeschriebenen seine selbstgefällig eitle Sicht auf das in seiner Verantwortung entstellte Bauwerk aufdrängen.
Einzelne persönlich angeschriebene Briefempfänger reagieren und wehren sich gegen diese Verklappung geistiger Gülle. Denn die Ausscheidungen aus Przytarskis Hirn sind
üble, anrüchige Desinformationen.
Seine Hirngespinste zeigen den Kompetenzmangel, unter dem die von ihm angemaßte Bauherrschaft leidet und entwerten das kirchliche Amt, das ihm übertragen wurde.
Als Beispiel des Protests, der mit Przytarskis Newsletter persönlich Angeschriebenen, wird hier eine schriftliche Reaktion wiedergegeben. Teil des Schreibens ist der grafische Nachweis der Falschaussage von Domprpst Przytarski zur Sichtbarkeit des neuen Kreuzes auf dem Giebel der Vorhalle, das die stadträumliche Präsenz des von der Kuppel der Hedwigskakathedrale entfernten Kreuzes natürlich in keines Weise ausgleichen kann.
Grafische Anlage zum Brief vom 30.03.2024 von Werner J. Kohl an Dompropst Tobias Przytarski |
Schreiben eines Vertreters der Initiative Freunde der Hedwigskathedrale an Dompropst Przytarski vom 30.03.2024 (vollständiger Text):
Sehr geehrter Herr Dompropst,
mit Ihrem vom 23.02.2024 datierten, persönlich adressierten Schreiben sandten Sie etlichen Personen, die den Radikalumbau der Hedwigskathedrale nach wie vor ablehnen, erneut einen “Newsletter“ per Post zu. Wenn ein Einzelner eine Vielzahl von Adressaten persönlich anschreibt, gleicht dies dem Ruf eines in Vergessenheit geratenen Einsamen nach Aufmerksamkeit und Echo. Daher gehe ich auf die von Ihnen gewünschte Korrespondenz ein und hoffe, dass Sie Ihrerseits auf meine Reaktion und die offenen Fragen eingehen werden.
Fraglich ist der von Ihnen sinn entstellend verwendete Begriff „Auferstehung“ (1), Ihre Marginalisierung der Präsenz von Heiligen auf Materielles (2) und Ihre, mangelhafte Ortskenntnis zeigende, falsche Behauptung zur Position eines Kreuzes auf dem Portikus der Kathedrale (3).
Sind die theologisch und topografisch abwegigen Behauptungen Ihr satirischer Beitrag zur Fastenzeit oder wollen Sie ganz bewusst provozieren, um sich der zunehmenden Gleichgültigkeit der desinteressierten Empfänger entgegenzustemmen?
1 _ Sie sehen eine Analogie von Jesu Auferstehung und dem Radikalumbau der Hedwigskathedrale. So schreiben Sie über die Wochen der Quadragesima, „in denen wir uns auf die Feier der Auferstehung vorbereiten. In gewisser Weise hat für mich das ganze Jahr 2024 ähnlichen Charakter, ist Vorbereitungszeit auf die „Auferstehung“ unserer Kathedrale.“ Das teilen Sie frohgemut denen mit, die vor fast sechs Jahren aus dem zentralen Gotteshaus ausgesperrt wurden – von Erzbischof Koch und Ihnen.
Ihr Vergleich Ihres Projekts mit Jesu Leidensweg ist aufschlussreich. Auferstehen kann nur, wer oder was zuvor getötet oder vernichtet wurde. Wenn Sie Ihr Bauvorhaben unangemessenerweise als Auferstehung feiern, brüsten Sie sich damit zugleich der vorher von Ihnen veranlassten Zerstörung des intakten Gotteshauses, das lediglich sanierungsbedürftig war.
Die Leitung des Erzbistums Berlin verfügte ausdrücklich die Vernichtung des hochwertigen Bestands: „Im Zuge des geplanten Umbaus der St. Hedwigs-Kathedrale wird das streitgegenständliche Gesamtkunstwerk der Urheber vollständig vernichtet.“ ( Schreiben vom 28.06.2019 )
Intakte bauliche Substanz wurde dem Zeitgeist geopfert und aus Repräsentationslust zerstört. Mindestens mehr als 66 Mio. Euro werden, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit verhöhnend, für Abriss und Neubau verschwendet, wo für weniger als ein Zehntel dieser exorbitanten Kosten eine denkmalgerechte Sanierung und technische Modernisierung möglich gewesen wäre.
Jesus töteten die eifernden Hohe priester, die das jüdische Volk zum Hass aufwiegelten. „Kreuzige ihn !“ forderte der gleichgeschaltete Mob von der römischen Staatsmacht. Ist Ihr Vergleich, mit der erst in etlichen Monaten erwarteten „Auferstehung“ der Kathedrale ein selbst kritisches Schuldeingeständnis? Sie sind, beauftragt von Erzbischof Koch, für die Vernichtung des Inneren und der äußeren Erscheinung verantwortlich. Damit setzen Sie Herrn Koch und sich selbst mit Pontius Pilatus und Kaiphas, den Tötungsverantwortlichen, gleich. Mit Ihrer verstörenden Metapher beeinträchtigten Sie bei einigen Lesers Ihres Briefes die Besinnungszeit der Passion. Im Gegensatz zum Oster fest wird es bei der Wieder eröffnung („Auferstehung“) der Hedwigkathedrale als dröge Kuppelhalle mit Stuhl kreis keinen Grund zur Freude geben.
2 _ Als Dompropst teilen Sie in Ihrem „Newsletter“ Ihr Gefühl bei der Einsetzung von Reliquien der Kathedralpatronin im Altar mit: „ich hatte das Gefühl, die heilige Hedwig ist endlich nach Hause gekommen.“ Ihre Aussage werden Gläubige in Andechs und Schlesien, Hedwigs Wirkungsstätten, sicher als ungerechtfertigte Aneignung empfinden. Aber auch Berliner Katholiken sind verwundert. Erst mit der Einfügung einer Metallkapsel, die eine Reliquie der heiligen Hedwig enthält, würde die Patronin in der nach ihr benannten Kathedrale „nach Hause“ kommen? Damit setzen Sie die Bedeutung eines Quäntchens materieller Substanz über die 55-jährige Gemeinschaft im Gebet, die Gläubige in der Kathedrale mit deren Patronin verband. So verschieben Sie katholische Religiosität in die Nähe von mittelalterlicher Alchemie.
3 _ Dann findet sich in Ihrem Brief noch ein erneuter untauglicher Versuch, die Entfernung des Kuppelkreuzes zu rechtfertigen. Das Kreuz über einem Gotteshaus soll den Ort der Eucharistie krönen. Permanent rechnen Sie es sich in Propagandatexten als Verdienst an, den Altar in die geometrische Mitte der kreisrunden Kuppelhalle gerückt zu haben. Das von außen nur sehr eingeschränkt sichtbare Kreuz weist nun nicht auf den Ort der Wandlung in der Mitte der Halle, sondern auf den im Vorraum befindlichen Zugang zu den Toiletten im Keller hin.
Im Stadtraum wirkt „Sankt Hedwig Mitte“ jetzt wie ein Gastank oder allenfalls wie ein Planetarium. Das Kreuz auf dem Portikusgiebel ist lediglich vom Bebelplatz und von einem begrenzten Abschnitt der Behrenstraße sichtbar. Falsch ist Ihre Behauptung, „das neue goldene
Kreuz“ auf dem Giebel der Vorhalle, sei „nun schon vom anderen Ende der Behrenstraße am
Holocaust-Mahnmal zu erkennen“. Das von Ihnen vermittelte irreführendes Bild der Sichtbarkeit des Portikuskreuzes, stelle ich in einer Grafik richtig ( s. Anhang ). Dem Stadtplan zugeordnete Fotos verdeutlichen, dass erst ab der Kreuzung mit der Wilhelmstraße von der Behrenstraße eine Sicht auf die in der Ferne liegende Kathedrale möglich ist.
Über eine Publikation von Ihnen könnte ein jeder leicht hinweg sehen, auch eine Predigt bliebe einfach unbeachtet, doch bei einem persönlichen Anschreiben sollte Irreführendes nicht unwidersprochen bleiben. Nun sehe ich entgegen, wie Sie die von Ihnen angestoßene Korrespondenz fortsetzen und sich zu den fraglichen Punkten einlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Werner J. Kohl
Quellennachweis
Dokumente auf der Internetseite der Freude der Hedwigskathedrale:
Als Brief an Werner J. Kohl gesandter Newsletter von Dompropst Tobias Przytarski vom 23.02.2024.
Schreiben des Vertreters der Initiative Freunde der Hedwigskathedrale vom 30.03.2024
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