Das News-Portal der österreichischen Tageszeitung „Der
Standard“ berichtete am 13. Mai 2015 stolz, dass der alpenländische Landsmann Zogmayer mit der
künstlerischen Leitung des Umbaus der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale betraut wurde und
berief sich dabei auf die katholische Nachrichtenagentur KNA.
Bisher
verlautete aus dem Erzbischöflichen Ordinariat Berlin immer, dass die
Entscheidung über einen Umbau dem künftigen, noch nicht gewählten Erzbischof
obliegt. Diese Haltung entspräche folgerichtig dem für die katholische Kirche gültigen
kanonischem Recht, wonach in einem Bistum ohne leitenden Bischof keine
wesentlichen Entscheidungen getroffen werden dürfen.
"Sede vacante nihil
innovetur“
– „Während der Bischofsstuhl leer ist, darf nichts verändert
werden.“
So lautet das Prinzip kirchlichen Rechts, gegen das verstoßen würde, wenn die Meldung
stimmen sollte.
Hier wird nun die Meldung der österreichischen Zeitung zitiert:
Leo Zogmayer leitet Dom-Umbau in Berlin
13. Mai 2015, 15:58
Niederösterreichischer Maler, Bildhauer und Designer wird künstlerischer Leiter des geplanten Umbaus in Berliner Zentrum
Berlin/Krems - Der Kremser Maler, Bildhauer und Designer Leo Zogmayer wurde mit der künstlerischen Leitung des Umbaus der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale betraut. Das teilte die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA heute, Mittwoch, mit. Vorgesehen ist ein tiefgreifender Umbau des Inneren der Kirche. Seitens der Politik gebe es Zustimmung zu dem Großprojekt, eine Förderung des Bundes stehe in Aussicht.
Das aktuelle Umbau-Konzept sieht unter anderem vor, eine seit über 50 Jahren bestehende Bodenöffnung mit Freitreppe zur Unterkirche zu schließen, was bei Denkmalschützern auf Kritik stoße. Eine verlässliche Kostenschätzung für den geplanten Umbau liege derzeit auch nicht vor. Die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) stehe den Plänen aber "aufgeschlossen gegenüber",
sagte sie der KNA.
Die Kirche im Zentrum Berlins brannte 1943 nach einem Luftangriff aus.
Zwischen 1952 bis 1963 wurde sie wieder aufgebaut
und erhielt die heute kritisierte Raumaufteilung.
(APA, 13.05.2015)
Es ergeben sich einige Fragen:
- Hat der Nationalstolz unserer Nachbarn die Urteilskraft der Redakteure der österreichischen Zeitung beeinträchtigt, sodass Wunsch statt Wahrheit die Nachricht bestimmte?
- Sollte die Weihnachtspause der Pressestelle des Erzbistums Berlin noch andauern, dass dessen offizielle Internetseite noch nicht aktualisiert werden konnte?
- Wird in Berlin der revolutionär neue Weg gegangen, dass in dem mitgliedsarmen Bistum im Osten Deutschlands kein Bischof nötig ist, wenn es um die Zukunft der Bischofskirche geht?
- Ist das Kommen eines neuen Erzbischofs deshalb nicht abzuwarten, weil die Entscheidung ohnehin woanders getroffen wird?
- Gilt demnach hier das kanonische Recht nicht mehr oder ist die Kirchenprovinz mit dem Erzbistum Berlin nicht mehr selbständig, was nur nicht so deutlich gesagt wird und noch niemand gemerkt hat?
Ganz gleich welche der Varianten auch zutrifft, es zeigt sich nichts Gutes.
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