Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Dienstag, 30. September 2025

Erzbischof Koch verschenkt Schrott vom Abriss der Hedwigskathedrale

Berlins Erzbischof Heiner Koch "verschenkt" Schrott seines Abrisses

Manchmal sind es die scheinbar nebensächlichen Begebenheiten, die Wesentliches über Menschen und Gemeinschaften offenbaren. Der Auftritt des Berliner Erzbischofs Heiner Koch im evangelischen Dom zu Fürstenwalde illustiert die selbstbezogene Abgehobenheit bei gleichzeitig fehlender Sensibilität des Oberhaupts einer Institution. Eine neuerliche Peinlichkeit in Kochs mangels Eignung glückloser Amtszeit.

Kochs peinlicher Auftritt beim Fest zum Jubiläum des Bistums Lebus

Am Ende einer lebendigen und würdevollen Festveranstaltung am 28.09.2025 zum 900-jährigen Jubiläum der Gründung des Bistums Lebus, als alle Würdenträger bereits zu Wort gekommen waren, drängt sich Koch noch einmal in den Mittelpunkt. Er wolle ein Geschenk überreichen, war zu hören. Die versammelte Festgemeinde konnte den diffusen, undeutlich gesprochenen Worten Kochs jedoch nicht entnehmen, welche Kostbarkeit er dem evangelischen Geistlichen übergab. Aus Höflichkeit wurde der herbeigeschaffte Karton freundlich entgegengenommen und die Gemeinde klatschte erleichtert, als die Störung des feierlichen Ausklangs beendet war. Nur wenige wussten, dass Erzbischof Koch mit seiner großen Geste lediglich korrodiertes Kupferblech von der abgerissenen Dacheindeckung der Berliner Hedwigskathedrale als Geschenk deklarierte. Ansonsten hätte es mehr als die vereinzelten Buhrufe aus der Zuhörerschaft gegeben.

 

Vom Sinn des Schenkens

Selbst der unverhofft mit Schrott "Beschenkte", konnte die an ihn gerichteten Worte des katholischen Mitbruders nicht enträtseln und wusste nicht, worüber er sich freuen sollte. Als er von der Herkunft des vermeintlichen Geschenks aus dem Schutt der abgerissenen Dachdeckung der Berliner Hedwigskathedrale erfuhr, wunderte er sich nur. 

Eigentlich sollten Geschenke kostbar sein oder Freude bereiten.
Heiner Koch dagegen überreichte eine billige Mogelpackung, um sich in der Öffentlichkeit als Schenkender in Szene zu setzen. Dabei war der kath. Bischof Gast in der federführend von der evangelischen Kirche ausgerichteten Festveranstaltung. Denn seit mit der Reformation die Geschichte des Lebuser Bistums in Fürstenwalde endete, übernahm die evangeliche Kirche die Seelsorge für die Christen des Lebuser Landes östlich und westlich der Oder, so auch im Fürstenwalder Dom.
Ein ehrliches Dankeswort aus dem Munde des Vertreters der abgelösten kath. Kirche wäre angemessener gewesen, als die eitle Selbstdarstellung als großzügig Schenkender, zumal er nur Schrott ablud.

Wie Heiner Koch seine Welt sieht

In der verschrobenen Gedankenwelt des Zerstörers der Hedwigskathedrale stellt sich der Sachverhalt natürlich anders dar:.
Die ehemaligen Weihbischöfe Woelki und Koch aus Köln sind in den Osten gekommen, um diesem trostlosen und zunehmend gottlosen Landstrich die Segnungen des Westens zuteil werden zu lassen. Deshalb galt es, die zu DDR-Zeiten wiederaufgebaute Hedwigskathedrale von den Spuren der Geschichte zu reinigen, gar zu desinfizieren. Die klare Absicht war, dass das Innere "vollständig vernichtet" wird. Die Umsetzung dieses destruktiven Planes dauerte mehr als zehn Jahre und kostete ungerechtfertigterweise enorme Summen öffentlichen und kirchlichen Geldes. Aus
gaben in Höhe von mindestens 78 Millionen Euro sind bisher von der Berliner Bistumsleitung eingeräumt worden.
Der
brachiale Umbau, die "radikale Reduktion" durch Abriss des intakten Bestands des Ausbaus, wird irreführend und verharmlosend als "Sanierung" deklariert. Noch vor Erteilung einer Baugenehmigung wurde die erhaltungsfähige Kupfereindeckung abgerissen und durch minderwertiges Material ersetzt. Diese Baumaßahme konnte als einzige des gesamten Investitionsvorhabens als Sanierung durchgehen, auch wenn die Notwendigkeit umstritten war. Nun verteilt der kath. Erzbischof, der den Abriss verantwortete, Reste des Abrissmaterials. 

Teile von Schrott als Trophäe des Abrisses

Bei der Jagd überlassen die stolzen Schützen gelegentlich das Gehörn des erlegten Wildes ihren Gästen als Trophäen zur Erinnerung an das blutige Waidgeschehen.
In Jägermanier verteilt nun der Zerstörer der Hedwigskathedrale Trophäen des Abrisses unaufgefordert an verwunderte Zeitgenossen. In Kochs Gedankenwelt sollen wohl die "Beschenkten" mit einem Stückchen Schrott teilhaben an der historischen Tat dieses Kirchenfürsten, der das vermeintlich ostverseuchte Alte wegwalzte, um dem Neuen den Weg zu bahnen –
ins sterille Nichts der völlig entleerten Kuppelhalle, die vor dem Umbau ein Gotteshaus gewesen ist.

Das Trophäensammeln mag einem kath. Würdenträger als Spielart des absonderlichen Reliquienkults höchst attraktiv erscheinen. Es kommt Erzbischof Koch wohl nicht in den Sinn, dass es Menschen gibt, die sich mehr für das Leben, als für tote Relikte interessieren.