Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Dienstag, 25. Dezember 2018

Herodes in Berlin – Eine moderne Weihnachtsgeschichte

Die Berliner Weihnachtsgeschichte frei nach Matthäus
Im Unterschied zu dem hier original zitierten Evangelium
geht es in Berlin wohl nicht gut aus.

Die Weisen und der verschlagene König
7 Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. 8 Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige!

Ein verschlagener Immobilenjäger
Ein aus Köln zugereister Bischof drängte die Hedwigsgemeinde, die ihr Gotteshaus und angrenzende Häuser seit über 240 Jahren besitzt:
Gebt mir die Gebäude zum Eigentum, denn ich bin mächtig und habe viel Geld. Wenn alles mir gehört, will ich hingehen und die Kathedrale sanieren.

Weise, die klugem Rat folgten
12 Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.
So konnte die Heilige Familie fliehen und Jesus blieb von den Übergriffen des Königs Herodes verschont.

Eine betrogene Gemeinde
In Berlin war die Hedwigsgemeinde weder stark noch weise genug
und überantwortete alle Gebäude an den neuen Herrscher. So wird wohl die Kathedrale, im Gegensatz zum Jesuskind, nicht verschont bleiben.

Der Kindermord in Betlehem
16 Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er sandte aus und ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte.

Ein ungetreuer Verwalter anvertrauten Gutes
Statt zu sanieren, will der Bischof zerschlagen, seinen Versprechungen zum Trotz, was ihm für die Zeit seines Dienstes zu treuen Händen anvertraut worden ist.

Zum Beleg der wirklichen Absicht des Bischofs im Unterschied zu der öffentlich verkündeten Zurückhaltung lohnt ein Blick in die offizielle Darstellung des geplanten Umbaus durch die Rechtsvertretung Erzbischof Kochs, des Leiters der Diözese Berlin, gegenüber dem Berliner Landgericht in der Klageerwiderung im laufenden Prozess wegen Urheberrechtsverletzung. 



Frieden predigen und Krieg sähen

Demaskierung der Absichten der Leitung des Erzbistums Berlin

Als „völlige Vernichtung“ des Gesamtkunstwerk (denkmalgeschützte Innengestaltung durch Prof. Hans Schwippert und der mitwirkenden Künstler), die „zulässig“ ist, lässt Erzbischof Koch vor Gericht durch seine Rechtsvertretung sein Vorhaben erklären, während er gegenüber Behörden und Öffentlichkeit täuschenderweise den vorgesehenen Umbau als „Umgestaltung“ des Inneren der Kathedrale verharmlost hat.

Das belegen Auszüge aus der Klageerwiderung der Rechtsvertretung der Leitung des Erzbistums Berlin (Anwaltskanzlei Raue LLP) vom 19.11.2018 im Urheberrechtsverfahren, mit dem sich die Rechtsnachfolger des Architekten Schwippert und der an der Gestaltung des Innenraums beteiligten Künstler an das Landgericht Berlin gewandt haben:

Aus der Klageerwiderung der Rechtsvertretung der Leitung des Erzbistums Berlin:    


( … )

„Nichts vom bisherigen Innenraum und seiner Gestaltung wird erhalten bleiben.“

Zitat aus  I. Zum Sachverhalt, 3. Das Vorhaben:
( … )
„Nichts vom Gesamtkunstwerk wird erhalten bleiben.“    

Zitat 1 aus  II. Rechtliche Würdigung, 2. Zur (Un-) Begründetheit:
( … )


„Die völlige Vernichtung eines Kunstwerks ist … zulässig“    

Zitat 2 aus  II. Rechtliche Würdigung, 2. Zur (Un-) Begründetheit:

( … )



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