Der denkmalgeschützte Innenraum der Hedwigskathedrale, 1963 von Prof. Hans Schwippert geschaffen, seit 2018 geschlossen und im Zuge eines Radikalumbaus in Verantwortung von Erzbischof Koch zerstört.

Dienstag, 31. Juli 2018

Berlin-Mitte bald klerusfrei

Am 1. September 2018 verlässt Erzbischof Koch mit Gefolge Berlin-Mitte und will die St. Hedwigs-Kathedrale absperren 
Wer gibt im Erzbistum Berlin die geistliche Richtung an?

Das „liturgisch-theologische Gesamtkonzept“, das den Totalumbau der Hedwigskathedrale rechtfertigen soll, ist nichts als eine Mogelpackung. Denn nicht die geistliche Leitung des Erzbistums Berlin hat die Leitlinien bestimmt, sondern allein der Designer Zogmayer aus Linz, der sich als Künstler bezeichnet und damit seinen lukrativen Auftrag zum Totalumbau der Kathedrale absichern will. Für die komplette Umformung von Kathedrale und Nebengebäuden sollen die Zeugnisse von über 70 Jahren der bisher lediglich 88 Jahre währenden Bistumsgeschichte ausgelöscht werden.
Wenn derjenige, der die theologischen Leitlinien vorgibt, ein Bistum leiten soll, dann müsste Zogmayer und nicht Koch Erzbischof von Berlin sein, der von Gemeinschaft redet, aber spaltet, der von Sanierung schreibt, aber zerstört. Das sogenannte „liturgisch-theologische Gesamtkonzept“ Kochs in den behördlichen Antragsunterlagen ist eine teils wörtliche Kopie der salbungsvollen Rechtfertigungssprüche Zogmayers für sein Reduktionsdesign. Das Vorgehen ist von Lobbyisten, die in Gesetzgebungsverfahren als Ghostwriter agieren, hinlänglich bekannt. Die Ergebnisse nützen nur wenigen Profiteuren und schaden der Gesellschaft.

Sollten wir Erzbischof Koch zugute halten, dass er nicht nur willfähriger Vollstrecker der Profilierungs- und Machtlust Kardinal Woelkis ist und ganz bewusst als dessen Handlanger in Berlin operiert? Dann wäre bei Woelkis Nachfolger nur Inkompetenz, gepaart mit Beratungsresistenz zu beklagen.

Erzbischof Koch ist einem geschäftstüchtigen Quacksalber auf den Leim gegangen, der wortreich Wundermittel gegen die Krankheit der dahinsiechenden Kirche zu verkaufen sucht. Ein niederösterreichischer Künstler bietet „radikale Reduktion“ als zeitgeistkonforme Gestaltung an und verkauft Ladenhüter seiner Design-Produktion als geniale Neuschöpfung an Leute, die offensichtlich von Kunst und Kultur wenig verstehen.
Den Halbkugel-Volksaltar, für den Zogmayer 2009 schon Geld eingestrichen hat, dreht er nun den unbedarften Berliner Theologen als Neuschöpfung für die Berliner Kuppelkathedrale an (s. Abbildung unten: Kopien aus Zogmayers Archiv für Berlin).


Abzug Erzbischof Kochs in den Norden    

Singvögel, die uns mit Gesang und Schönheit erfreuen, ziehen im Winter in den Süden und wir freuen uns auf Ihre Wiederkehr im Frühling.

Heuschrecken, die über eine schöne Landschaft herfallen, ziehen ab, wenn die vorgefundenen Schätze von Ihnen vertilgt wurden. Es zieht sie nicht in den Süden, sondern nur dorthin, wo sie noch nichts zerstört haben.

Die aus Köln in Berlins Mitte gekommenen Kirchenfunktionäre ziehen nun in den Norden, nachdem ihr erstes Tätigkeitsfeld in Berlin der Zerstörung preisgegeben ist. Doch sie ziehen ab, das ist eine gewisse Erleichterung für die von Kunst- und Kulturbanausen heimgesuchte Mitte Berlins.

Zum Abschied sei ein „Lebewohl in der Ferne“ gewünscht.

Berlin-Mitte ist bald klerusfrei. *


* Um Missverständnissen entgegenzuwirken, sein angemerkt, dass natürlich nur der Abzug von Klerikern woelki-kochscher Prägung begrüßenswert ist.

St. Hedwigs-Kathedrale Berlin soll Zogmayers Design-Recycling "umgestaltet" werden



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